Valtteri Bottas reist mit zwölf Punkten aus Bahrain ab. Dabei waren Mercedes und Ferrari für Williams eigentlich außer Reichweite. Doch der Finne konnte von einem Fehler von Sebastian Vettel profitieren. Der Deutsche musste ein Drittes Mal an die Box, um sich seinen Fronflügel wechseln zu lassen, den er sich zuvor bei einem Ausritt ins Kiesbett beschädigt hatte.

Auch wenn Vettel am Sonntag nicht ganz mit seinem Auto zufrieden war, war seine Pace deutlich schneller als jene von Valtteri Bottas. In Runde 40 hatte der Ferrari-Pilot auf Bottas aufgeschlossen. "Sebastian war schneller als ich und hat mich sehr schnell eingeholt", erinnert sich Bottas.

Bottas und Hamilton beim Deutschland GP, Foto: Sutton
Bottas und Hamilton beim Deutschland GP, Foto: Sutton

Doch mit dem Überholen klappte es bis zum Schluss nicht. "Der Kampf hat wirklich viel Spaß gemacht", so Bottas, der nicht ganz ohne Grund vor Vettel blieb: "Ich kannte ein paar Tricks, die beim Verteidigen der Position wirklich helfen können und die haben heute funktioniert." Rob Smedley ergänzt: "Es ging darum, die Power Unit zu managen."

Heute müssen sich Piloten nicht nur mit der Linienwahl verteidigen, sondern auch mit dem Ladezustand der Batterie. An Stellen, an denen Überholen unmöglich ist, kann Energie gespart werden, auch wenn es für die Rundenzeit besser wäre, sie einzusetzen. Die gesaprte Energie kann dafür an guten Überholmöglichkeiten aufgebraucht werden.

Gänzlich neu war die Situation für Williams und Bottas nicht. Smedley erinnert sich zurück: "In Deutschland letztes Jahr hat er Hamilton hinter sich gehalten, hier hat er es wieder gemacht. Valtteri ist dabei schon erfahren. Das hat er richtig gut gemacht."

Option - Option - Prime ein Efolg

Das Ergebnis war gut, wie es dazu kam weniger. Denn der Williams ist noch immer deutlich langsamer als der Ferrari. Vor allem im Renntrimm. Doch immerhin konnte sich Williams da verbessern. "Das wichtige war, dass wir es bei der Strategie geschafft haben, zweimal mit Option zu fahren. Option - Option - Prime. Ein Zweistopprennen mit zweimal Option", freut sich Smedley.

Das Problem: Wird nur zweimal gestoppt, sind die Stints relativ lange. Williams hat dann Probleme, mit den weicheren Reifen über die Distanz zu kommen. Deshalb musste Williams bei den letzten Rennen einmal öfter zur härteren Mischung greifen, als die Konkurrenz.