Sebastian Vettel gestand beim Podiums-Interview in Shanghai mit Ex-Leichtathlet Edwin Moses, dass er sich etwas klein fühle. "Aber wir Rennfahrer sind ja immer etwas kleiner", meinte er augenzwinkernd. Klein machen muss sich Vettel nach dem dritten Podestplatz in Folge nicht. "Alles in allem ein sehr großer Erfolg dieses Wochenende. Wir sind deutlich näher dran als vor vier Wochen. Nicht so nahe wie in Malaysia, wo wir vorne waren, aber es ist ein Schritt nach vorne", betonte er.

"Wir waren in der Lage, Mercedes am Anfang unter Druck zu setzen. Man muss aber die Füße am Boden lassen. Die zwei sind schnell und machen das gut", erklärte er in Bezug auf seine Sitznachbarn bei der Pressekonferenz, Lewis Hamilton und Nico Rosberg. "Auf den harten Reifen haben beide versucht, ein Feuerwerk zu starten und sind weggezogen. Ich habe versucht, Nico unter Druck zu setzen mit den Stopps, das hilft dann am Ende des Rennens aber nicht."

Vor allem die Medium-Reifen spielten Ferrari in China nicht in die Karten. "Auf den weichen Reifen waren wir etwa gleich schnell, aber nah ranzukommen, um zu überholen, ist schwer", gestand Vettel. "Wir waren auf den weichen Reifen ein bisschen schlechter als gedacht." Dennoch sprach er von einem 'runden Wochenende'. "Wenn wir uns weiter vor den anderen behaupten und an Mercedes herankommen, dann schaut es gut aus", sagte er, ehe er Grüße an die Heimat richtete.

Ostern ist vorbei

Vor dem China Grand Prix hatte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene erklärt, Mercedes sei so schnell wie die Osterhasen. "Ja, das habe ich gesagt, aber Ostern ist vorbei. Ich kenne die Tradition mit den Osterhasen in Deutschland", scherzte er und gratulierte Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda zum Sieg. "Es war ein perfektes Rennen für euch. Wir haben versucht, alles zu geben. Die Strecke ist nicht unbedingt die beste für uns. Natürlich haben wir darauf gewartet, dass ihr Fehler macht, aber die kamen nicht."

Technikdirektor James Allison bezeichnete die Positionen drei und vier in China als gutes Ergebnis. "Wir konnten unser Auto etwas verbessern und updaten", stellte er fest. Durch die vorgezogenen Boxenstopps, auch als 'Undercut' bezeichnet, habe Ferrari den meisten Druck auf Mercedes aufbauen können. "Wir haben versucht, zu pushen, aber sie waren heute einfach schneller. Unser Versuch war, sie zu Entscheidungen zu zwingen, die sie nicht treffen wollten. Aber heute hat das keine Rolle gespielt."