Kummer und Sorgen des letzten Jahres sind vergessen. In der Traumehe zwischen Sebastian Vettel und der Scuderia Ferrari scheint schon am ersten gemeinsamen Wochenende in Melbourne alles eitel Wonne. Dritter im Freitags-Training, Startreihe zwei im Qualifying und ein Podestplatz im Rennen - viel besser hätte es aus sportlicher Sicht nicht laufen können.

"Das war ein super Auftakt, belissimo!", bejubelte Vettel seinen Einstand nach Maß. "An diesem Wochenende können wir sehr zufrieden sein und beide Fahrer sind glücklich damit, wie sich das Auto anfühlt." Glücklich - ein Wort, dass man an diesem Wochenende in den Reihen Ferraris oft vernahm.

Neues Teamgefühl

"Die Leute arbeiten sehr gut zusammen und alle sind glücklicher. Es macht allen mehr Spaß. Wir haben uns in allen Bereichen verbessert", sagte Kimi Räkkönen am nach dem Qualifying. Vettel hatte sogar schon am Freitagabend mit Lobeshymnen für sein neues Team um sich geworfen: "Ich kann mich nicht an einen ähnlich reibungslosen Freitag erinnern."

"Wir haben eine gute Stimmung im Team. Dafür sind auch die Fahrer verantwortlich. Ich denke, wir gehen in die richtige Richtung", ist sich Vettel sicher. "Es gibt noch viel zu tun, aber wir sind happy dafür zu arbeiten und uns zu verbessern."

Euphorie mit Vorsicht

Zu große Euphorie sollte bei Ferrari aber noch nicht ausbrechen. Denn mit Kimi Räikkönen verlor die Scuderia ein Auto wegen eines Patzers beim Boxenstopp, als das linke Hinterrad nicht ordnungsgemäß angeschraubt wurde. Und der schärfste Konkurrent Williams kämpfte nur mit einem Auto, nachdem Valtteri Bottas der Start von den FIA-Ärzten untersagt worden war.

Der ambitionierte Teamchef Maurizio Arrivabene war deshalb auch nur zu 50 Prozent glücklich. "Es freut mich für das Team und als Tifosi bin ich auch glücklich. Aber für mich haben wir nur den halben Job erledigt. Es ist zwar ein Auto auf dem Podium, aber das andere nicht im Ziel. Damit haben wir unsere Arbeit nur zu 50 Prozent erledigt."

Gemeinsam zurück auf die Siegerstraße

Vettel warnte vor verfrühter Euphorie in Maranello. "Wir müssen mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben. Wir waren bei den Wintertests gut und haben das hier bestätigt. Aber es ist eng im Duell mit Williams und Mercedes ist 30 Sekunden vor allen anderen. Es ist nicht schön, das zu sehen."

Letztlich soll die Traumehe zwischen Vettel und Ferrari in gemeinsamen Siegen fruchten und damit ein Gefühl zurückbringen, auf das die beiden erfolgsverwöhnten Parteien schon lange warten.Vettels letzter GP-Triumph datiert vom 24. November 2013, der letzte Ferrari-Erfolg gar vom 12. Mai 2013.