Die neue Saison rückt unaufhaltsam näher und kaum jemand kann sich dieser Tage vor Saisonprognosen drücken. So auch Willi Weber, der seinen roten Schützling Michael Schumacher natürlich wieder als Favoriten sieht. Auch wenn er die ersten vier Saisonrennen noch mit einem überarbeiteten Vorjahresauto in Angriff nehmen wird.

"Ich denke, dass diese Strategie die richtige ist", verteidigte der Schwabe das Vorgehen von Ferrari, welches den Italienern schon in früheren Jahren Erfolge einbrachte. Verhindern möchten diese Erfolge in der anstehenden Saison vor allem vier Rivalen.

"B·A·R-Honda war im vergangenen Jahr sehr gefährlich", sagt Weber im Motorsport-Sonderheft der Sport Bild über den ersten der Konkurrenten. "Wenn das Team neben Jenson Button noch einen weiteren Fahrer mit diesem Niveau gehabt hätte, dann wäre es sicherlich noch enger geworden."

"Ich rechne deshalb stark mit B·A·R. Aber unser Hauptgegner könnte McLaren-Mercedes sein", schließt er sich der Meinung seines Starpiloten an.

Welcher der beiden Silberpfeilpiloten dabei der gefährlichere sein wird, ist auch für Weber schwer zu sagen. "Kimi ist ein atemberaubend guter Pilot, ein Mega-Talent, das bei allen Bedingungen sehr, sehr schnell ist." Aber auch Montoya möchte er dieses Talent "nicht absprechen". "Aber seine Emotionalität kann ihm ein Bein stellen. Nur wenn er dieses Manko in den Griff bekommt, ist er Kimi ebenbürtig."

Das Ex-Team des zweiten Schumacher-Bruders hat Weber hingegen nicht auf der Rechnung. "BMW hat mit Sicherheit das Ziel, in seinem Formel 1 Engagement mindestens ein-, zweimal den Titel zu holen", weiß er noch aus gemeinsamen weiß-blauen Zeiten. "Aber ich bezweifle, dass BMW-Williams in diesem Jahr ganz vorn mit dabei ist."

Stattdessen verfällt er in Gerhard Bergers Lieblingsthema: "Vielleicht wäre ein von BMW komplett eigenständig gebauter Wagen der Weisheit letzter Schluss. Aber möglicherweise fehlen BMW zu diesem Schritt der Mut und das technische Know-how."