Die Chancen, dass 2015 doch noch ein Grand Prix in Deutschland gefahren wird, werden von Tag zu Tag geringer. Organisatoren müssen sich nicht nur um die Durchführung des Rennens kümmern, sondern auch Karten verkaufen. Jeder Tag, um den der Vorverkauf verkürzt ist, ist schlecht. Das Weihnachtsgeschäft wurde ohnehin versäumt.

Außerdem sinken für die Organisatoren mit jedem Tag die Chancen, einen Hauptsponsor für das Rennen zu finden. In den vergangenen Jahren hatte sich die spanische Großbank Santander die Namensrechte am Deutschland GP gesichert. Die Bank wird sich an einem möglichen GP 2015 aber definitiv nicht beteiligen.

"Von unserer Seite ist es leider nicht mehr möglich - leider muss ich sagen", sagt Ulrich Leuschner, Vorstandsvorsitzender von Santander. "Für Sponsoring braucht man doch einigen Vorlauf und dazu muss man Lokalitäten buchen, Gäste einladen und das ist in diesem Jahr leider etwas kurzfristig, so dass wir in diesem Jahr für uns schon entschieden haben, dass wir in keinem Fall hier in Deutschland - selbst wenn das Rennen denn stattfinden würde und ich würde mir das auch sehr wünschen - kein Rennsponsoring machen würden."

Vettel: Bernie ist Geschäftsmann

Sebastian Vettel hat mit dem Thema Deutschland GP hingegen noch nicht ganz abgeschlossen. "Hoffnung gibt es immer. Wo genau wir da stehen, weiß ich nicht. Ich habe mit Bernie [Ecclestone] schon länger nicht mehr darüber gesprochen", so der Heppenheimer, der für seinen guten Draht zu Formel-1-Chefpromoter Bernie Ecclestone bekannt ist.

Sebastian Vettel und Bernie Ecclestone verstehen sich gut, Foto: Sutton
Sebastian Vettel und Bernie Ecclestone verstehen sich gut, Foto: Sutton

Während Ecclestone für seine Forderung nach horrenden Antrittsgebühren kritisiert wird, sieht Vettel die Angelegenheit von zweierlei Blickwinkeln: "Er ist ein Geschäftsmann, das muss man ganz einfach sehen. Ich glaube aktuell ist es ein sehr präsentes Thema, was das Geld und die Geldverteilung in der Formel 1 angeht. Natürlich ist das eine Art und Weise, wieder Geld in die Kasse zu spülen und die Teams am Leben zu erhalten. Ich glaube er lässt da nicht so sehr mit sich verhandeln, ich kann ihm da glaube ich sagen was ich will."

Auch wenn Vettel die Lage realistischer als viele anderen sieht, einen Heim-Grand-Prix hätte er trotzdem gerne: "Das ist natürlich schade - nicht nur für die deutschen Fahrer. Mercedes ist im Moment sehr stark involviert und auch erfolgreich, dann wäre es natürlich schön, wenn man das entsprechend auf deutschem Boden feiern könnte."