In London war FIA-Präsident Max Mosley gestern nicht mit Briefe schreiben beschäftigt, sondern verfiel er in einen wahren Redeschwall über die aktuelle Situation der Formel 1.

So sieht er Bernie Ecclestone im Machtkampf mit der GPWC obsiegen, beschuldigt er die anderen Teams an der Ferrari-Dominanz Schuld zu sein und sieht er für 2006 keine Hoffnung für einen Grand Prix in Mexiko. Stattdessen erwartet er eher ein Rennen in Indien.

Was ist mit Mosley los?

Aber nicht nur das. Nachdem Max Mosley zuletzt eingeräumt hatte, dass er sein langjähriges Steckenpferd, die Kostensenkung, womöglich aufgrund eines angeblichen Desinteresses der Teams fallen lassen wird, legte der notorische Schwarzmaler der letzten Wochen und Monate nun vollkommen unbekannte Töne an den Tag.

"Ich glaube, dass die Formel 1 niemals in besserer Verfassung gewesen ist als heute, zumindest nicht in den vergangenen 13 oder 14 Jahren in denen ich dabei bin", so die unerwarteten Worte Mosleys, der erst vor einigen Tagen sagte: "Es kommt vielleicht zu einer Unterbindung aller Kostensenkungsanstrengungen. Jedenfalls bis es zu einer finanziellen Krise in der Formel 1 kommt, wie wir sie im letzten Herbst hatten."

Da diese Krise durch die Übernahmen von Jaguar und Jordan aber angeblich abgewendet wurde, weil sie von "Leuten mit massiven Ressourcen" übernommen wurden, sieht Mosley der Zukunft plötzlich wieder optimistisch entgegen. Die Kostenfrage scheint damit aus der F1-Welt geschafft.

"Bei den anderen beiden Teams weiß ich, dass zumindest bei einem Verhandlungen mit einer Organisation mit sehr großen Ressourcen im Gange sind", fügt Mosley hinzu, dass noch zwei weitere Teams in Problemen sind. Wer das zweite Team neben Minardi ist, sagt er jedoch nicht. Als Privatteam dürfte aber wohl das Sauber Team gemeint sein.

Noch eine Übernahme?

Während Mosley also "eines der Privatteam" in Verhandlungen mit einem großen Geldgeber, womöglich einem Automobilhersteller, sieht, dementierte Minardi-Boss Paul Stoddart, das es sich dabei um seinen Rennstall handelt. Bei Sauber war man hingegen nicht für einen Kommentar verfügbar.

Im Hinblick auf den Einstieg eines weiteren Herstellers sagte Mosley: "Ich glaube, dass sie alle Toyota sehr aufmerksam beobachten werden. Wenn Toyota in ein oder zwei Jahren Erfolge aufweisen kann, dann denke ich werden vielleicht ein oder zwei andere ebenfalls ermutigt einzusteigen."