Felipe Nasrs Name stand am Ende des dritten Testtags in Jerez ganz oben im Tableau. Der Brasilianer in Sauber-Diensten nahm Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen zwei Zehntel, Nico Rosberg vier Zehntel ab. Die Phrase, dass die Rundenzeiten bei Testfahrten kaum Relevanz haben, da man nicht weiß, wer welches Programm fährt, ist allgemein bekannt. Nasr versuchte jedoch, eine Einschätzung des Kräfteverhältnisses zu geben.

Er ist davon überzeugt, dass die Mercedes-befeuerten Teams - Sauber setzt auf Triebwerke der Scuderia - noch nicht die Karten aufdeckten. "Vielleicht verstecken die Mercedes-Autos ein wenig, was sie tun können. Ich habe sie nicht bei 100 Prozent fahren sehen", sagte er.

Aber auch Sauber sei noch nicht bei 100 Prozent angelangt, denn er sei noch nicht mit maximaler Leistung gefahren. "Aber es waren annehmbare Runs auf den weichen Reifen", stellte Nasr fest. Räikkönen und Rosberg erzielten ihre Bestzeiten auf den Medium-Reifen. "Um ehrlich zu sein, habe ich nicht das Gefühl, dass wir mit diesem Auto Sessions in anderen Situationen anführen werden. Nichtsdestotrotz fühlt es sich gut an, Erster zu sein."

Während er bei der Performance noch nicht ans Maximum ging, suchte Nasr bei den Reifen das Limit. Genauer gesagt wollte er herausfinden, wo sich der sogenannte cross over point befindet, ab dem es sinnvoll ist, von Intermediates auf Trockenreifen zu wechseln. Die Bedingungen am dritten Testtag in Jerez waren dafür ideal.

Allerdings rutschte Nasr bei seinen Versuchen einmal in Kurve neun ins Kiesbett. "Ich glaube, ich war zu diesem Zeitpunkt als Einziger auf Trockenreifen unterwegs. Es ging nur darum, dass ich herausfinde, ab wann man auf die Trockenreifen gehen muss", erläuterte er. "Das muss ich jetzt versuchen - das will ich nicht in einem Rennen machen. Diese Dinge passieren. Am Ausgang war ein nasser Fleck und als ich ihn berührte, flog ich ab. Es war nichts Großes."