"Das diesjährige Auto sieht definitiv deutlich besser aus als das letztjährige. Schöner an der Front, enger am Heck. Das macht ein schönes Auto", sagte Allison noch vor der Präsentation des neuen Ferrari SF15-T. Und der Technikdirektor der Roten sollte Recht behalten.

Die unansehnliche Frontpartie des 2014er-Modells wird durch eine schlanke, wenn auch etwas verlängerte Nase ersetzt. In der Gesamtheit hat die neue rote Göttin eine schlankere Taille. "Die gesamte Karosserie des Autos ist sehr viel schmaler als beim letztjährigen Auto - auch unter der Verkleidung. Das bedeutete nicht nur eine Menge Arbeit im Windkanal, sondern auch die Designabteilung musste einen neuen Lufteinlass entwickeln, weil wir mehr Kühlung als letztes Jahr generieren mussten", erklärte Allison den Spagat zwischen radikalem Design und genügend Kühlung.

Gerade im Vergleich zum Vorjahreswagen bietet das kompaktere Heck mehr Möglichkeiten im Bereich des Abtriebs, weshalb dieser Aspekt in Maranello höchste Priorität in der Entwicklung genoss. Besonders im Vergleich zum letzten Jahr und der entstandenen Performance-Lücke zur Konkurrenz, hat Ferrari versucht sicherzustellen, dass die beträchtlichen Schwächen des 2014er Autos beim SF15-T nicht mehr auftritt.

Power-Unit-Probleme behoben?

Größtes Manko der neuen Motoren-Generation war bei Ferrari wohl die fehlende Power im Vergleich zur Konkurrenz. "Zu Beginn der Saison war es für die Fahrer sehr schwer die Resonanz über das Gaspedal zu bekommen, die sie eigentlich gebraucht hätten", beschrieb der Brite die Grundproblematik des 2014er Modells. Grund dafür sei der Turbolader gewesen, der nicht genug elektrische Energie für ein konkurrenzfähiges Level erzeugt hat. Aus diesem Grund sei man auch in den Qualifyings besser zu Recht gekommen als im Renntrimm.

"Dieses Szenario hat uns dazu veranlasst, die Architektur des Motors zu verändern, um einen besseren Kompromiss zwischen Qualifying- und Rennperformance zu bekommen", erklärte Allison. Letztlich gehe es nur darum, dass durch die Kompression im Zylinder genügend Energie erzeugt wird, um entsprechend hohe PS-Zahlen abzurufen, bringt Allison die Zielsetzung auf den Punkt.

Mit der neu überarbeiteten Power-Unit hoffen die Italiener nun die unakzeptable Lücke zu Mercedes zu schließen. Durch den ad acta gelegten Engine-Freeze sieht der Technikdirektor mehr Freiheiten für die Roten. "Es ist gut, dass wir diese Flexibilität haben und dass wir unser Entwicklungsprogramm auch während der Saison weiterführen können", sagte der Brite.