Am 1. Februar 2015 heulen erstmals wieder die F1-Motoren auf. Bevor es in Jerez de la Frontera auf die Strecke geht, stellt Mercedes seinen neuen Renner der Weltöffentlichkeit vor. Doch das ist nicht der einzige Grund, weshalb die Mannschaft in Brackley gestresst ist. "Es gibt viele Baustellen. Am meisten stört mich, dass es heuer keinen Test in der Wärme wie im Vorjahr in Bahrain gibt. In Spanien sind im Februar die Temperaturen zu niedrig, und dann kommen wir in die Hitze von Melbourne. Ich verstehe diese Planung nicht, aber bitte sehr", sagte Niki Lauda.

Grundsätzlich sieht er sein Team erneut in einer guten Position. Ob diese Saison jemand Mercedes gefährlich werden kann, kann der Österreicher noch nicht beantworten. "Rückschlüsse über die Kräfteverhältnisse kann man erst nach drei Rennen ziehen. Wir versuchen noch weiter zu entwickeln - wie alle anderen auch", betonte Lauda gegenüber den Salzburger Nachrichten. Generell dürften die üblichen Verdächtigen, allen voran Red Bull -Daniel Ricciardo konnte 2014 immerhin drei Rennen gewinnen - auf die Jagd nach den Silbernen gehen.

Fragezeichen hinter Ferrari

"Red Bull wird vorne mit dabei sein. Die Frage ist wie weit vorne sie sein werden", meinte der Mercedes-Vorstandsvorsitzende. "Über Ferrari gibt es derweil zu wenig Informationen für ein Urteil und McLaren-Honda wird bestimmt ein schwieriges, erstes Jahr erleben." Dass Honda sich bei der FIA bezüglich des Motorenreglements beschwert hat, kann Lauda nachvollziehen. "Der Motor ist in 69 Modulen definiert, 48 Prozent oder 32 dürfen weiterentwickelt werden, danach müssen die Hersteller die Änderungen bei der FIA einreichen. Honda will die gleiche Regelung wie die anderen, was ich aus Fairnessgründen verstehe", so der Österreicher.

Was das Motorenreglement im Generellen angeht, sieht Lauda noch Raum für Verbesserungen. "Ich wünsche mir ein futuristisches Auto, das für mindestens fünf Jahre einen wirklich geilen Eindruck macht: 1200 PS, breite Reifen, eine Aerodynamik, die eine steil ansteigende Leistungskurve ermöglicht, einfach um einen Sport wie früher zu bieten. Formel 1 zu fahren, muss schneller und wieder komplizierter werden", verriet Lauda. Dass das nicht von heute auf morgen möglich ist, ist dem dreifachen Weltmeister klar. Deshalb wirft Lauda auch gezielt das Jahr 2017 in den Raum.