Der 17. März 2013 wird Esteban Gutierrez immer im Gedächtnis bleiben. Im Albert Park zu Melbourne startete der junge Mexikaner zum ersten Mal in ein Formel-1-Rennen. "Es war sehr spannend", erinnerte er sich wenige Monate danach gegenüber Motorsport-Magazin.com an sein Debüt. "Ich hatte mich mental sehr gut auf diesen Moment vorbereitet, um mich normal und selbstbewusst zu fühlen. Das ist mir gelungen und das war ein schönes Gefühl."

Gutierrez startete von Platz 18 und überquerte die Ziellinie auf Rang 13. Ein solides Ergebnis für den Neuling. "Normalerweise ist man vor seinem ersten Formel-1-Rennen nervös und erlebt einige Überraschungen", sagte Gutierrez. "Letztlich ist aber nur entscheidend, konzentriert zu sein und die richtige mentale Einstellung zu finden. Das ist keine einfache Aufgabe, aber ich habe es hinbekommen."

Zwei Jahre danach steht der Mexikaner vor einem Neubeginn. Kurz vor Saisonende verlor er sein Sauber-Cockpit für 2015 an Felipe Nasr und Marcus Ericsson. Statt beim Saisonauftakt am 15. März 2015 in Melbourne in der Startaufstellung zu stehen, sitzt er in den kommenden Wochen und Monaten im Simulator in Maranello. Gleichzeitig ist er als Test- und Ersatzfahrer für den Fall der Fälle an der Strecke, um Sebastian Vettel oder Kimi Räikkönen bei der Scuderia zu ersetzen.

"Er ist ein Fahrer, dessen F1-Debüt zu früh gekommen ist", glaubt sein neuer Teamchef Maurizio Arrivabene. "Talente dürfen nicht einfach zu früh in die Szene geworfen werden. Ich bin sicher, dass er talentiert ist und eine Chance erhält, das zu zeigen."

In seiner Debütsaison hatte Gutierrez vor allem mit den eigenen Erwartungen und Ansprüchen zu kämpfen. Immerhin kämpfte er in der GP2 noch um Siege und Podestplatzierungen. "Aus Fahrersicht ist es am schwierigsten, zu akzeptieren, dass man als Team nur ein bestimmtes Performance-Fenster besitzt", sagte uns Gutierrez in seiner Debütsaison bei Sauber. "Als Fahrer muss man verstehen, dass dies unser Limit ist, über das man nicht hinausgehen darf. Wenn man über diese Grenze hinauspushen würde, macht man Fehler."