Der größte Konkurrent ist im Motorsport immer im eigenen Team zu finden, denn er hat als einziger identisches Material zur Verfügung. Umso überraschender ist, dass bei den kleinen Teams der Formel 1 bei den Qualifying-Duellen, mit Ausnahme jenes bei Sauber, eindeutige Gewinner zu verkünden sind. Punkte holte lediglich Jules Bianchi - ansonsten blieben die Fahrer von Sauber, Caterham und Marussia ohne WM-Zähler.

Sauber: Sutil vs. Gutierrez

Adrian Sutil und Esteban Gutierrez lieferten sich in allen Bereichen ein Kopf-an-Kopf-Rennen, Foto: Sutton
Adrian Sutil und Esteban Gutierrez lieferten sich in allen Bereichen ein Kopf-an-Kopf-Rennen, Foto: Sutton

Punkte: 0:0 - Qualifying 10:9

Das traditionsreiche Sauber Team blieb in der Saison 2014 punktlos. Adrian Sutil und Esteban Gutierrez kämpften mit unterlegenem Material gegeneinander. Geht es nach Anzahl der Zielankünfte hat der junge Mexikaner knapp die Nase vor seinem Teamkollegen Sutil. Gutierrez sah zwölf Mal die Zielflagge - Sutil nur derer elf. Im Qualifying setzte sich der Gräfelfinger wiederum hauchdünn durch: 10:9. Allerdings musste der Deutsche acht Mal.

Caterham: Kobayashi vs. Ericsson

Marcus Ericsson unterlag im Quali-Duell gegen Kamui Kobayashi deutlich, Foto: Sutton
Marcus Ericsson unterlag im Quali-Duell gegen Kamui Kobayashi deutlich, Foto: Sutton

Punkte: 0:0 - Qualifying 10:5

Caterham war in der Saison 2014 der einzige Rennstall, der vier Fahrern mindestens einen Renneinsatz zumutete, was einen Teamkollegenvergleich ungleich erschwert. Den Saisonbeginn und gleichzeitig auch einen Großteil der Grands Prix bestritten Kamui Kobayashi und Marcus Ericsson. Die beiden Stammfahrer nahmen an 16 von 19 Saisonrennen teil.

Der Japaner Kobayashi wurde in Belgien zu Gunsten André Lotterers des Autos verwiesen, startete jedoch nach der Zwangspause des Teams in Texas und Brasilien wieder in Abu Dhabi. Anders als der Schwede Ericsson, der im Vorfeld des Großen Preises von Abu Dhabi seinen Kontrakt mit Caterham aufkündigte. Für ihn fuhr Will Stevens das letzte Rennen.

Kobayashi und Ericsson blieben im Laufe der Saison beide punktlos. Die Qualifikations-Duelle entschied jedoch der Japaner für sich - wohl aufgrund der höheren Erfahrungswerte. Dennoch kam er in 16 Rennen nur neun Mal ins Ziel. Marcus Ericsson sah bei gleicher Anzahl an Rennen elf Mal die karierte Flagge.

Marussia: Bianchi vs. Chilton

Jules Bianchi hatte in der Qualifikation seinen Teamkollegen Max Chilton fest im Griff, Foto: Sutton
Jules Bianchi hatte in der Qualifikation seinen Teamkollegen Max Chilton fest im Griff, Foto: Sutton

Punkte: 2:0 - Qualifying 13:2

Das ebenfalls finanziell kollabierte Team von Marussia setzte in seiner letzten Saison im Formel-1-Zirkus auf die gleiche Fahrerpaarung wie in der Saison 2013. Jules Bianchi sammelte beim Großen Preis von Monaco sogar die ersten und einzigen WM-Zähler für das russisch-englische Team. Bis zum tragischen Unfall des Franzosen hatte der 25-Jährige zehn Mal das Ziel gesehen - in Suzuka verunglückte der junge Mann schwer.

Nicht nur bei den Punkten, sondern auch in den Qualifikationsduellen hatte der Mann, der von der Ferrari-Academy gefördert wurde, die Nase vor seinem britischen Teamkollegen Max Chilton. Das Rennen in Russland bestritt Chilton allein - aus Respekt vor dem verunfallten Bianchi verzichtete Marussia auf den Einsatz des Ersatzfahrers. Trotzdem: Am Ende steht es 13:2 für Jules Bianchi.