Die Saison findet Ihren Ausklang in Abu Dhabi. Was halten sie von Abu Dhabi?
Ferderico Gastaldi: Ich denke Abu Dhabi ist der richtige Platz um die Saison zu beenden. Der Fahrertitel ist noch nicht entschieden und es wird aufregend zu sehen sein, wer am Ende Weltmeister wird. Die Atmosphäre an der Strecke und der Umgebung ist unglaublich und Abu Dhabi ist ein Abenteuer, das mittlerweile seinen festen Platz im Kalender hat. Die Strecke ist interessant und herausfordernd, vor allem die Beleuchtung an der Strecke macht im Dunklen den ganz besonderen Reiz aus. Auch aus kommerzieller Sicht ist Abu Dhabi wichtig, mit all den Berühmtheiten und Gästen während des Rennwochenendes.

Eine lange Saison geht in Yas Marina zu Ende. Wie fällt ihr Fazit der letzten acht Monate aus?
Wir könnten ein ganzes Buch damit füllen! Es war eine sehr fordernde und schwierige Saison für das Team. Wir sind weit hinter dem zurückgeblieben, wo wir uns sehen. Nur selten ist unser eigentliches Potenzial deutlich geworden wie in Barcelona, Monaco und Austin, was aber für unsere Ansprüche zu wenig ist. Das hat aber auch unsere Entschlossenheit gestärkt, 2015 wieder erfolgreich zu sein. Wir werden auf technischer Ebene viel ändern, um sicherzustellen, dass wir 2015 wieder in der Position sind, an der Spitze des Feldes zurückzukriegen. Wir haben die richtigen Leute und die Leidenschaft dafür. Deshalb gehen wir zielstrebig in den Winter, um das umzusetzen.

Bei Lotus gibt es viel zu bereden nach der Saison, Foto: Sutton
Bei Lotus gibt es viel zu bereden nach der Saison, Foto: Sutton

In Brasilien dominierte das Thema um die Zukunft der Formel 1 teilweise das eigentliche Renngeschehen. Spielt Lotus eine zentrale Rolle in der ganzen Diskussion?
Die Diskussion in Interlagos war eine Fortsetzung von dem, was bereits in Austin angestoßen wurde. Jeder weiß, dass die Situation für den Sport im Moment nicht besonders gut ist und die Fans, die Fernsehanstalten und Geschäftspartner ein starkes und gesundes Teilnehmerfeld in der Formel 1 für die Zukunft brauchen. Es ist natürlich ein komplexes Thema, aber letztendlich braucht jedes Business, egal ob m Sport oder anderswo, Stabilität innerhalb seiner Mitglieder. Gerard (Lopez) hat einige sehr unterstützende Rückmeldungen von den Fans und den Medien erfahren für das, was er nach Austin gesagt hat. Ich habe mit vielen Parteien in Interlagos sehr positive und konstruktive Gespräche geführt. Was wir aber brauchen, ist endlich auch einen erkennbaren Fortschritt in der ganzen Geschichte.

Es ist das Ende einer langen schweren Saison, aber in Enstone ist man immer noch sehr umtriebig. Was können wir über den Winter erwarten?
Eine Menge harter Arbeit, das ist sicher. Wir werden jeden Stein umgedreht lassen für 2015. Die Enttäuschung aus 2014 wird uns antrieben, dass sich so was nicht wiederholt. Für das Renn-Team wird es natürlich ein wenig Regenerationszeit geben, aber nicht lange und wir werden zurück in der Fabrik sein um auf 2015 hinzuarbeiten. Es liegt viel Arbeit vor uns mit der neuen AMG High Performance Powertrain und den anschließenden Test- und Entwicklungsphasen. Es wird eine spannende Zeit und ein neues Kapitel in der Geschichte des Teams.

Es wird das letzte Rennen mit Renault-Power. Wie werden Sie die 20-jährige Partnerschaft zwischen Renault und Enstone in Erinnerung behalten?
Herausstechen tun natürlich die großartigen Erfolge 1995, 2005 und 2006 wo wir gemeinsam mit Michael Schumacher und Fernando Alonso die Weltmeisterschaft gewonnen haben. Alle guten Dinge kommen jedoch irgendwann zum Ende, und, wie sie bereits sagten, gehen wir für 2015 getrennte Wege. Wie in jeder langen Beziehung hatten wir gute wie auch schlechte Zeiten. Wir haben viele Freunde bei Renault wir möchten ihnen aufrichtig danken für ihr Wissen während dieser langen Zeit.