Jean-Eric Vergne sitzt weiterhin auf dem heißen Stuhl: Nach der Bekanntgabe von Max Verstappen war der Franzose bei Toro Rosso bereits ausgebotet und kam mit dem Abschied von Sebastian Vettel und dem damit verbundenen Wechsel von Daniil Kyvat zu Red Bull wieder ins Spiel. Zittern muss der 24-Jährige aber weiterhin, denn neben ihm sind Formel-Renault Meister Carlos Sainz jr, Vizemeister Pierre Gasly sowie GP3-Vizemeister Alex Lynn im Rennen.

Vergne selbst sieht absolut keinen Grund, warum er bei Toro Rosso durch einen Rookie ersetzt werden sollte. Seiner Meinung nach ist die gemeinsame Weiterarbeit sowohl für das Team als auch ihn persönlich die beste Option. "Wir haben Toro Rosso gemeinsam aufgebaut", so Vergne, der mit dem Team seine dritte Saison bestreitet. "Als ich ankam hatten sie ein brandneues Team mit einem neuen Technischen Direktor, viele neue Leute und der Plan war, innerhalb von ein paar Jahren eines der Top-Teams im Mittelfeld zu sein."

Genau auf diesem Weg befinde sich Toro Rosso nun und daher ist es für Vergne sehr wichtig, auf Kontinuität zu setzen. "Es gibt viele Vorteile", erklärte er in Bezug seinen Verbleib beim Team. "Sie sehen Max als großes Talent und ich denke, er kann von mir lernen, wie Dani es in diesem Jahr getan hat. Das ist eine Win-Win-Situation für jeden." Allerdings ist sich Vergne wohl bewusst, dass ihm nichts übrig bleibt, als seine Ziele und Wünsche zu formulieren und weiterhin abzuwarten. "Wir werden sehen, was in den kommenden paar Tagen und Wochen passiert."

Max Verstappen würde sich Jean-Eric Vergne wünschen, Foto: Sutton
Max Verstappen würde sich Jean-Eric Vergne wünschen, Foto: Sutton

Zuspruch von Verstappen

Einen klaren Befürworter hat Vergne bereits im Team: Max Verstappen. Der jüngste Formel-1-Fahrer der Geschichte könnte sich Vergne gut an seiner Seite bei Toro Rosso vorstellen. "Für das Team ist es besser, einen erfahrenen Fahrer zu haben, daher denke ich, wäre es das Beste, wenn Jean-Eric bleiben würde", so das Plädoyer für Vergne. "Letztlich ist es auch besser für mich, denn er hat eine Menge Erfahrung und kann mir helfen, mich zu verbessern."

Der Niederländer hält viel von seinem potenziellen Teamkollegen und bescheinigt ihm großes fahrerisches Talent. "Andernfalls wäre er nicht bereits zuvor in der Formel 1 gewesen. Ich denke, er verdient es", gab es Lob von Verstappen. "Er ist ein entspannter und guter Kerl. Er ist freundlich zu mir und ich schätze das sehr. Hoffentlich können wir nächstes Jahr zusammenarbeiten."

Jean-Eric Vergne liegt im Duell mit Daniil Kvyat klar vorne, Foto: Sutton
Jean-Eric Vergne liegt im Duell mit Daniil Kvyat klar vorne, Foto: Sutton

In einer starken Position

Sollte es dazu kommen, erwartet sich Vergne auf jeden Fall eine deutliche Steigerung im Vergleich zur Saison 2014. Aktuell liegt der Franzose mit 21 Punkten auf dem 13. Platz der Gesamtwertung - Teamkollege und Red-Bull-Aufsteiger Daniil Kvyat folgt mit einem deutlichem Abstand von 13 Punkten auf dem 15. Gesamtrang. Ohne seine insgesamt fünf Ausfälle wäre laut Vergne aber sogar deutlich mehr möglich gewesen. Genau das hofft der Franzose im kommenden Jahr beweisen zu können. "Wenn ich nächstes Jahr nicht diese Ausfälle habe und ein besseres Auto bekommen, werden wir in einer wirklich starken Position sein", prognostizierte Vergne für den Fall seines Verbleibs. "Ich denke, wir können nächstes Jahr ein wirklich starkes Team sein - wenn wir gemeinsam weitermachen."