Schlechte Nachrichten können businessübergreifend wirken: Die Caterham-Krise hat Tony Fernandes auch bei seinem Fußballclub Queens Park Rangers (QPR) in die Kritik gebracht. Die Fans seines Clubs befürchten, dass die Negativschlagzeilen, die Caterham momentan macht, auch auf den Verein selbst zurückfallen könnten. Fernandes, der eigentlich mit Caterham längst abgeschlossen haben wollte, ist angesichts der Forderungen einiger QPR-Fans nach seinem Rückzug die Hutschnur hochgegangen.

Lange hielt sich der Malaie mit seiner Sicht der Dinge zurück und machte lediglich Andeutungen. Das Konsortium Engavest rund um Colin Kolles habe seine Zahlungen nicht getätigt. Nun packt er aus: "In unseren vier Jahren bei Caterham haben wir immer jede Rechnung beglichen und unser Bestes gegeben. Wir haben ein Team aufgebaut", heißt es in einem seiner zahlreichen Tweets, die sich bis hin zu Flüchen über Staatsmonopole ziehen.

"Dann haben wir uns entschlossen, das Team zu verkaufen", twittert Fernandes weiter. Ein guter Anführer wisse, wann es Zeit ist, zu gehen. Seine Sicht der Dinge, die danach passierten: "Engvest hat sich sorgfältig alles angesehen und mir ein Angebot unterbreitet. Wir haben das Angebot akzeptiert. Aber wir haben nie auch nur einen Cent von Engvest gesehen. Wir haben gesehen, wie uns unser Eigentum einfach genommen worden ist. Wir mussten es stoppen." Erst dadurch habe er aufgehört, die Unternehmensanteile weiter an den Käufer zu übertragen.

Lob für Ecclestone

Für Caterham ist der Vorhang gefallen, Foto: Sutton
Für Caterham ist der Vorhang gefallen, Foto: Sutton

Das Team, das er aufgebaut hat, liegt nun in Trümmern da. Als Bernie Ecclestone einspringen wollte, war es bereits zu spät: Engvest hat sich Donnerstagabend vollständig von Caterham F1 getrennt und der Vermögensverwalter hat nun übernommen. Ecclestone selbst kommt trotz seiner abschätzigen Kommentare zu kleinen Teams bei Fernandes gut weg: "Es ist ein fantastischer Sport. Bernie hat einen unglaublichen Job gemacht, aber jetzt braucht es einen Wiederholungsversuch." Schließlich fügte er noch hinzu, wie er sich einen Verkaufsprozess vorstelle: "Eine letzte Sache: Wir haben das GP2- und unser Moto2-Team verkauft und es gab keine Probleme."

Colin Kolles wiederum sieht sich über den Tisch gezogen. Der Rumäne bekräftigt, dass er allen Verpflichtungen nachgekommen sei, aber Fernandes nicht mit sich habe reden lassen. Engvest ist mittlerweile zwar komplett bei Caterham ausgestiegen, doch die Angelegenheit ist diffus: Es muss erst geklärt werden, was eigentlich wem zum Zeitpunkt der Trennung gehörte.