Er war abgesagt, gerettet, verschoben, auf Eis gelegt, wieder abgesagt, endgültig abgesagt und stand letzten Endes doch wieder im FIA-Rennkalender: Der britische Grand Prix in Silverstone.

Doch die schier unendliche Sage rund um jenen GP-Austragungsort, der anno 1950 das erste F1-Rennen gesehen hat, scheint noch lange nicht vorbei zu sein.

So ereilte am Donnerstag eine neue Bedrohung die Gerüchteküche dieser Formel 1 Welt: Ferrari könnte das Rennen – ebenso wie den Frankreich GP in Magny-Cours – boykottieren!

Der Grund hierfür soll laut unseren Kollegen von Autosport sein, dass die Italiener sich noch nicht auf eine Entschädigungssumme für die beiden überzähligen Rennen im 2005er Rennkalender einigen konnten. Schließlich schreibt das aktuell gültige Concorde Agreement eine Höchstzahl von nur 17 WM-Läufen fest. 2005 sollen jedoch 19 Grand Prix ausgetragen werden.

Während Bernie Ecclestone sich mit den anderen neun Rennställen, jene Teams die auch einer Testlimitierung zustimmten, über eine Entschädigungssumme einig werden konnte, scheint eine solche Einigung im Falle der Scuderia schwieriger zu sein.

Als mögliche Horrorszenarien stellen die britischen Kollegen deswegen entweder eine Streichung der beiden Rennen durch die FIA oder die Aberkennung des Weltmeisterschaftsstatus in Aussicht.

"Die Teams haben alle zugestimmt, aber Ferrari möchte mehr Geld als der Rest", bestätigte Frank Williams die Situation. "Max [Mosley, d. Red] muss es deshalb vielleicht zu einem Rennen ohne WM-Status machen, aber wir sollten daran denken, dass Bernie das Unmögliche besser als alle anderen möglich machen kann."

Und kaum hatte Sir Frank diese Worte im Rahmen der Sponsorenbekanntgabe in London ausgesprochen, da dementierten die Italiener die Gefahr für die beiden Rennen bereits. "Das ist absolut nicht korrekt. Es wird 19 Rennen geben", erklärte eine Sprecherin der Roten gegenüber Reuters. Warten wir es ab.