Lewis Hamilton und sein Vater Anthony waren seit Anbeginn der Motorsportkarriere des Briten ein untrennbares Gespann. Anthony trat als Manager seines Sohns auf, führte ihn zum GP2-Titel, in die Formel 1 und schließlich zum Weltmeistertitel 2008. Doch 2010 trennten sich die Wege der beiden, denn Lewis traf den Entschluss, nicht mehr von seinem Vater gemanagt werden zu wollen. Vier Jahre später ist der Brite froh, zu ihm wieder eine ganz normale Beziehung pflegen zu können, wie das für einen Sohn üblich ist.

Die Hamiltons im Jahr 2007, Foto: Sutton
Die Hamiltons im Jahr 2007, Foto: Sutton

"Ich kann mich erinnern, wie ich vor ein paar Jahren mit Journalisten gesprochen habe, als ich mich von meinem Vater getrennt hatte", sagte Hamilton nach seinem Sieg in Singapur. "Ich sagte, ich kann den Tag nicht erwarten, an dem er einfach nur mein Dad ist und das ist jetzt der Fall - und es ist ein tolles Gefühl." So kam Anthony vor dem Rennstart zum Cockpit seines Sohns und gab ihm die Hand. "Das ist etwas sehr, sehr spezielles", verriet Hamilton.

Dieses Ritual pflegen er und sein Vater seit frühesten Kart-Zeiten. "Ich kann mich an den Tag meines erste Rennens erinnern, damals haben wir den Handschlag geschaffen", blickte er zurück. "Wenn er jetzt zum Auto kommt - auch wenn wir nicht mehr denselben Handschlag machen -, fühlt es sich so an, als wäre ich acht Jahre alt und er wünscht mir alles Gute. Das ist eines der ganz besonderen Gefühle."

Ohne die immensen Anstrengungen seines Vaters hätte er nie den Sprung in die Formel 1 geschafft, ist der heute 29-Jährige überzeugt. "Ich kann mir nicht vorstellen, wie es für ihn war, sich vier Jobs zu suchen, um sich mein Kart leisten zu können", erinnerte sich Hamilton. "Oder es wieder in Schuss zu bringen, weil es das älteste Fahrzeug der Welt war. Wir haben all diese Mühen durchgemacht, um an die Spitze des Sports zu kommen. Ich bin auf meine Familie enorm stolz."