Nach dem ernüchternden Ergebnis beim Heimrennen in Italien fragen sich viele Ferrari-Fans, welche Vorstellung die Scuderia in Singapur abliefern wird - wird man einen lahmenden Gaul oder ein galoppierendes Ross sehen? Die Ferrari-Piloten äußern sich vor dem Nachtrennen durchweg zurückhaltend, wohlwissend, dass aus dem T14 F1 zurzeit nicht mehr herauszuholen ist.

"Es ist schwer zu sagen wie Singapur für uns laufen wird. Wir wussten, dass Monza für uns extrem hart wird, aber die nächsten vier, fünf Rennen sollten uns mehr entgegenkommen. Aber warten wir mal ab", gibt sich Räikkönen gewohnt zurückhaltend. Fernando Alonsos Prognose klingt düsterer: "Es kann auf der einen oder anderen Strecke für uns besser laufen, aber wir werden nie der Favorit sein, sondern immer hinter Mercedes, Red Bull und Williams liegen. Wir sind momentan die vierte Kraft, da darf man sich keine Wunder erwarten."

Hoffnungsschimmer Layout

Räikkönen findet für die Anhänger der Roten trotzdem noch Worte die Hoffen lassen. "Das Layout des Kurses dürfte uns etwas besser liegen, obwohl wir in Spa überraschend gut waren. Die Strecke ist nicht so schnell und es gibt keine langen Geraden, deshalb hoffe ich, dass wir etwas stärker sind", gibt der Finne zu Protokoll.

Fernando Alonso ist für den Singapur-GP skeptisch., Foto: Sutton
Fernando Alonso ist für den Singapur-GP skeptisch., Foto: Sutton

Ferrari: Singapur Bilanz

Ferrari in Singapur: Die Scuderia durfte sich 2010 dank Fernando Alonso über den bis dato einzigen Sieg in Singapur freuen. Hinzu gesellen sich ein zweiter und ein dritter Rang, die ebenfalls der Spanier herausfuhr.

Fernando Alonso in Singapur: Singapur ist eine der absoluten Lieblingsstrecken von Fernando Alonso. Der Spanier gewann sowohl 2008 als auch 2010, wurde zwei weitere Male Dritter sowie einmal Zweiter und beendete das Rennen nie schlechter als auf Platz vier.

Kimi Räikkönen in Singapur: Der Finne steigerte sich im Leitplankendschungel beständig. 2008 schied Räikkönen aus, ein Jahr darauf wurde er Zehnter. Nach seiner Formel-1-Auszeit erzielte der Finne 2012 den sechsten Platz, während er im Vorjahr als Dritter erstmalig den Sprung auf das Podium schaffte.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Für den Singapur-GP ist wohl eher ein lahmender Gaul zu erwarten. Ferrari wird es trotz des eigentlich günstigen Layouts schwer haben sich gegen die direkte Konkurrenz wie Red Bull, Williams und McLaren durchzusetzen. Ein Lichtblick könnte Fernando Alonso sein, der in schwierigen Situationen wie dieser seine Kämpfer-Natur offenlegt - sofern ihn an diesem Wochenende keine technischen Probleme einen Strich durch die Rechnung machen. (Sebastian Knost)