Für Fernando Alonso begann der Große Preis von Belgien denkbar schlecht. Weil an seinem Ferrari ein Problem mit der Batterie aufgetreten war, mussten seine Mechaniker das defekte Teil auswechseln und blieben dabei zu lange in der Startaufstellung, was dem Spanier eine Fünf-Sekunden-Strafe einbrachte.

"Wir mussten in letzter Minute eine Batterie ersetzen, weil wir den Wagen nicht starten konnten", schilderte Alonso. "Wir haben eine neue Batterie eingesetzt und es ist uns gelungen, den Wagen zu starten. Die Strafe war zu diesem Zeitpunkt das geringste Problem."

Schlussendlich sollte sich die Strafe aber doch als spürbares Problem erweisen, denn während Alonso vor Valtteri Bottas als Vierter gestartet war, kam der Williams-Pilot vor ihm ins Ziel und schaffte den Sprung auf das Podium. "Die kaputte Batterie war der höchste Preis. Ich war vor Bottas und er wurde Dritter - ich hätte diese Positionen vermutlich auch erreichen können", ärgerte sich der zweifache Weltmeister über die streikende Technik.

Harte Duelle

Aber die Schwierigkeiten mit der Batterie waren an diesem Nachmittag nicht die einzige Sorge Alonsos, er war auch in mehrere harte Zweikämpfe verwickelt. In der Schlussphase des Rennens beschädigte er sich bei einem Zusammenstoß mit Sebastian Vettel seinen Frontflügel und kurz darauf wurde er von Kevin Magnussen abgedrängt, mit dem er bereits kurz zuvor im Zuge der Überrundung eines Caterhams aneinander geraten war.

Magnussen und Alonso gerieten aneinander, Foto: Sutton
Magnussen und Alonso gerieten aneinander, Foto: Sutton

"Wenn man um hintere Plätze wie sieben oder acht kämpft, versucht man Spaß zu haben", nahm der Spanier die Duelle jedoch ziemlich locker. "Es war keine große Sache." Die Stewards sahen den Sachverhalt hingegen etwas anders und belegten Magnussen für seine Aktion in Rivage mit einer Zeitstrafe von 20 Sekunden, sodass Alonso schlussendlich nicht als Achter, sondern als Siebter gewertet wurde.

Trotz allem war der spanische Routinier mit der Performance eines Wagens durchaus zufrieden. "Ich habe mich das ganze Rennen über konkurrenzfähig gefühlt", betonte er. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir zu Beginn oder am Ende konkurrenzfähiger waren, wir waren die ganze Zeit mehr oder weniger auf demselben Level."

Fehlende Power

Ferraris großes Manko war allerdings der fehlende Speed auf den Geraden, was es Alonso angesichts seiner Strafe schwer machte, Positionen zu gewinnen. "Wir hatten am ganzen Wochenende ein wenig ein Defizit mit der Power Unit und mit diesen paar zusätzlichen PS, die wir vermisst haben, wäre es vermutlich etwas einfacher gewesen zu überholen", merkte er an.

Immerhin gelang es Ferrari - nicht zuletzt dank Kimi Räikkönens viertem Platz, der Alonso zum ersten Mal in dieser Saison schlug -, den dritten Platz in der Konstrukteurs-Wertung zu verteidigen. Der Vorsprung auf Williams wurde sogar ein wenig ausgebaut und beträgt vor dem Heimrennen der Scuderia in Monza nun zehn Punkte.