Das hat es seit Sebastian Vettel im Jahr 2013 nicht mehr gegeben. Als Nico Rosberg das Podium in Spa-Francorchamps betrat, um seinen zweiten Platz zu feiern, wurde er von einigen Fans lauthals ausgebuht. Diese Buh-Konzerte sind vor allem aus der vergangenen Saison bekannt, als sich eine kleine Gruppe so genannter Fans aufmachte, den Weltmeister bei jeder Gelegenheit auszupfeifen. Nach dem kontroversen und ereignisreichen Belgien Grand Prix musste diesmal WM-Spitzenreiter Rosberg das minutenlange Pfeifkonzert über sich ergehen lassen.

"Das sind britische Fans, deshalb verstehe ich das", sagte Rosberg anschließend. Er war in der zweiten Runde des Rennens mit seinem Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton kollidiert. Der Brite musste einige Zeit später aufgeben und seinen Silberpfeil in der Box abstellen. Rosberg vermutete, dass sich die Fans unter dem Podest. aus diesem Grund gegen ihn wandten.

Buh-Rufe für Rosberg auf dem Podium, Foto: Sutton
Buh-Rufe für Rosberg auf dem Podium, Foto: Sutton

"Das ist kein schönes Gefühl für mich", stellte Rosberg offen klar. "Ich bitte nur darum, dass sie sich gut vorbereiten, bevor sie so eine Meinung haben. Zum Beispiel, indem sie die Regeln lesen und wirklich verstehen, wie der Verhaltens-Code zwischen zwei Fahrern aussieht." Rosberg wollte zunächst keine Stellung zu dem Rennzwischenfall in Spa nehmen, sondern sich zuerst die Aufnahmen ansehen und mit den Beteiligten des Mercedes-Teams sprechen.

Rosberg weiter: "Das war eine kleine Minderheit da draußen - es waren die britischen Fans. Der Rest war glücklich, ein spannendes Rennen gesehen zu haben. Für uns als Team war es aber natürlich ein schlechter Tag."

Bei Mercedes knallte es im Rennen, Foto: Mercedes-Benz
Bei Mercedes knallte es im Rennen, Foto: Mercedes-Benz

Auch Motorsportchef Toto Wolff hatte die Buh-Rufe während der Podiumsfeier vernommen. Er sagte dazu: "Die Leute haben sich eine Meinung gebildet und die kundgetan." Der ausgefallene Hamilton bedankte sich unterdessen für die Unterstützung von den Tribünen, die er schon vor dem Rennstart vernommen hatte. "Als ich mit der Fahrerparade fuhr, war die Unterstützung erstaunlich", so der Brite. "Es tut mir leid, dass ich ihnen nichts geben konnte, um darüber zu jubeln."