Es ist zweifelsfrei nicht die Saison des Pastor Maldonado. Noch immer wartet der Venezolaner auf die ersten Punkte und, was vielleicht noch schlimmer ist, der Lotus-Pilot fabriziert unglückliche Szenen am laufenden Band. So auch zu Beginn des zweiten Trainings in Spa, wo er in Kurve neun seinen Wagen verlor und heftig in die Streckenbegrenzung einschlug, womit die Session gelaufen war.

Nachdem Maldonado dem Medical Center routinemäßig einen Besuch abgestattet hatte, aus dem er unverletzt entlassen worden war, stellte er sich den Fragen der Medien, darunter auch Motorsport-Magazin.com. "Natürlich sah der Unfall heftig aus, aber er war nicht so schlimm", versuchte der Südamerikaner den Crash herunterzuspielen.

Doch wie kam es überhaupt zur verhängnisvollen Szene? "Ich hatte stark durchdrehende Räder ausgangs Kurve neun und habe das Kiesbett gestreift. Das Problem entstand am Ausgang der Kurve und ich verlor das Auto. Ich konnte nichts machen", schilderte Maldonado. "Es war schwierig zu fahren, es war die erste Runde, die Reifen kalt. Heute war es 50/50. Ein bisschen von meiner Seite, ein bisschen vom Auto - das passiert. Es war ein wenig unglücklich."

Performance besser als erwartet

Trotz seines Malheurs und der damit verlorenen Streckenzeit glaubt der Lotus-Pilot, dass das Rennwochenende von Spa erfolgreich werden kann. "Wir hatten im ersten Training ein paar Probleme mit den Bremsen, konnten sie aber lösen und der Wagen sah nicht so schlecht aus", meinte er. "Wir haben eine gute Chance, nah an den Top-10 dran zu sein und im Rennen kann alles passieren."

Insgesamt zeigte sich Maldonado von der Performance des E22 überrascht, die er im Vorfeld schlechter erwartet hatte. "Das Auto ist aufgrund der Streckencharakteristik stabiler. Wir haben einen guten Downforce", betonte er. "Front und Heck arbeiten besser zusammen. Ich hoffe, ich kann morgen das das Potenzial des Autos abrufen."

Lotus' großer Nachteil ist der weiterhin zu schwache Renault-Motor, weshalb das Team versucht, das Manko mit einem speziellen Setup für den zweiten Sektor wettzumachen. Obwohl Regen dazu führen könnte, dass der Rückstand auf die Mercedes-befeuerten Teams schrumpft, ist es Maldonado egal, ob der Himmel seine Schleusen öffnet. "Egal, wie die Bedingungen sind, wir müssen bereit sein und die Maximum herausholen", hielt er fest. "Vielleicht wird der Abstand dann ein wenig geringer, aber nicht entscheidend."