Die Bilanz ist verheerend. Pastor Maldonado wartet in Diensten von Lotus noch immer auf die ersten Punkte. Bislang fiel der Venezolaner in erster Linie durch Unfälle und Ausfälle auf, dennoch wird er auch 2015 für das Team aus Enstone an den Start gehen - nicht zuletzt aufgrund des Umstands, dass sein Sponsor PDVSA viel Geld in die chronisch leeren Lotus-Kassen spült.

Trotz der bisher bescheidenen Vorstellungen glaubt Maldonado, dass es der richtige Schritt war, Williams, das sich mittlerweile zu einem Spitzenteam gemausert hat, nach drei Jahren zu verlassen und in Enstone anzuheuern. "Ich fühle mich besser", sagte der 29-Jährige, der sich in seinen ersten beiden Jahren bei Williams, als er unter anderem sensationell in Barcelona gewann, zwar wohlgefühlt habe, doch die schwache Vorsaison habe ihn dazu bewogen, seine Zelte abzubrechen.

"Im letzten Jahr habe ich gespürt, dass es an der Zeit war, etwas Neues für mich zu entdecken. Wir sind mit unseren Entwicklungen nicht vorangekommen", erklärte er rückblickend. "Aber natürlich wusste ich, dass dieses Jahr [für Williams] keine Wiederholung von 2013 darstellen würde, weil sie jetzt einen Mercedes-Motor und ein gutes Auto haben", kommt für ihn der Aufschwung seines Ex-Arbeitgebers wenig überraschend. "Die zusätzliche Power hilft ihnen meiner Meinung nach sehr."

Maldonado gewann 2012 in Barcelona, Foto: Sutton
Maldonado gewann 2012 in Barcelona, Foto: Sutton

Unterschiedliche Philosophien

Lotus sei in der Vergangenheit dafür bekannt gewesen, mitunter die besten Autos der Formel 1 zu bauen, streute Maldonado seinem nunmehrigen Arbeitgeber Rosen. "In diesem Jahr funktioniert das Paket vielleicht nicht, aber es ist nicht so, dass das Auto richtig schlecht ist, denn in puncto Downforce und Effizienz sind unsere Werte ziemlich gut", hielt er fest. "Das größte Problem sind vermutlich die fehlende Power und der große Unterschied zwischen den Motoren."

Nachdem mittlerweile elf Saisonrennen geschlagen sind, traut sich der Venezolaner zu, die Unterschiede zwischen Williams und Lotus zu benennen. "Beide sind sehr professionell, beide sind Weltmeisterteams, aber beide sind komplett unterschiedlich", erklärte er. "Sie können auf unterschiedliche Weise dieselben Ergebnisse erreichen, aber sie haben definitiv unterschiedliche Philosophien, was die Arbeitsweise und den Bau sowie das Design der Autos betrifft."