Top: Rosbergs Mega-Woche

Nico Rosberg bejubelte den Heimsieg, Foto: Sutton
Nico Rosberg bejubelte den Heimsieg, Foto: Sutton

Diese Woche wird Nico Rosberg so schnell sicherlich nicht vergessen. Zunächst jubelte der bekennende Fußballfan über den WM-Titel der DFB-Elf, dann ehelichte er seine langjährige Lebensgefährtin Vivian, ehe er schließlich einen neuen Vertrag bei Mercedes unterzeichnete. Beflügelt von alldem raste Rosberg am Samstag zur Pole Position und feierte am Sonntag ungefährdet seinen ersten Sieg auf deutschem Boden. Der Lohn: In der Weltmeisterschaft baute Rosberg seinen Vorsprung auf Lewis Hamilton wieder aus und liegt nun 14 Zähler voran. Angesichts dieser Erfolge konnte er auch das Verbot der FIFA, den WM-Pokal auf seinem Helm abzubilden, locker nehmen.

Top: Hamiltons Aufholjagd

Lewis Hamilton pflügte durch das Feld, Foto: Sutton
Lewis Hamilton pflügte durch das Feld, Foto: Sutton

Obwohl Nico Rosberg das Rennen gewann, war zweifelsfrei Lewis Hamilton der Mann des Grand Prix'. Nach seinem Unfall im Qualifying musste der Brite vom 20. Rang starten und legte eine eindrucksvolle Aufholjagd hin. Der Meredes-Pilot pflügte regelrecht durch das Feld und scheute auch keineswegs vor Feindkontakt zurück, wie Kimi Räikkönen und Jenson Button am eigenen Leib spüren mussten. Hamilton machte letztlich 17 Positionen gut und überholte nicht weniger als 15 Autos auf der Strecke. "Manchmal hatte ich ein paar Probleme, allem zu folgen und zu wissen, wo genau ich beizeiten fuhr", gab er zu.

Top: Bottas' Erfolgsserie

Valtteri Bottas wird zum Stammgast auf dem Podium, Foto: Williams F1
Valtteri Bottas wird zum Stammgast auf dem Podium, Foto: Williams F1

Lewis Hamilton mühte sich zwar redlich, doch in der Schlussphase des Rennens biss er sich an Valtteri Bottas die Zähne aus. Der Finne belegte den zweiten Platz und richtet sich langsam, aber sicher häuslich auf dem Podium ein. Als erster Williams-Fahrer seit Juan Pablo Montoya im Jahr 2003 stand Bottas zum dritten Mal in Folge auf dem Treppchen - ein nahezu schon historischer Erfolg. Setzt der Finne diesen Trend fort, wird er bald auch in der Weltmeisterschaft die Rolle des ersten Verfolgers des Silberpfeils-Duos einnehmen - auch wenn "Verfolger" angesichts des immensen Rückstands relativ ist.

Flop: Massas Pechsträhne

Felipe Massa konnte zum Glück unverletzt aussteigen, Foto: Sutton
Felipe Massa konnte zum Glück unverletzt aussteigen, Foto: Sutton

Freud und Leid lagen bei Williams in Hockenheim nicht zum ersten Mal in dieser Saison knapp beisammen. Während Valtteri Bottas vom Podium grüßte, kam für Felipe Massa schon wieder nach wenigen Metern das Aus. Nachdem er in Silverstone von Kimi Räikkönen abgeschossen worden war, kollidierte er nun in der ersten Kurve mit Kevin Magnussen, was einen spektakulären Überschlag zur Folge hatte. Massa blieb glücklicherweise unverletzt, musste aber bereits den vierten Ausfall dieses Jahres beklagen. Die Saison hatte für den Brasilianer mit dem Abschuss durch Kamui Kobayashi in Melbourne bekanntlich schon nicht gut begonnen.

Flop: FRIC-Theater

Trotz FRIC-Verbots änderte sich nichts an der Rangordnung, Foto: Sutton
Trotz FRIC-Verbots änderte sich nichts an der Rangordnung, Foto: Sutton

Von wem das Verbot der vernetzten Aufhängung, kurz FRIC, auch immer ausgegangen war, am Kräfteverhältnis änderte der Ausbau des umstrittenen Systems nichts. Gemeinhin wurde erwartet, dass das FRIC-Verbot Mercedes am härtesten treffen würde, da das Team besonders viel Aufwand bei der Entwicklung betrieben hatte, doch wie der Sonntag zeigte, war dem keineswegs so. "Wie man sieht hat uns das nicht ein Bisschen langsamer gemacht - eher noch das Gegenteil", grinste Nico Rosberg nach seinem Sieg. Unter dem Strich bleibt somit einmal mehr eine unnötige Posse, die dem ramponierten Image der Formel 1 sicherlich nicht zuträglich war.

Flop: Leere Tribünen

Auf den Zuschauerrängen herrschte Ebbe, Foto: Sutton
Auf den Zuschauerrängen herrschte Ebbe, Foto: Sutton

Es lag vermutlich nicht am FRIC-Theater, dass das Rennwochenende in Hockenheim mager besucht war - am Sonntag fanden sich immerhin 52.000 Zuschauer ein. Verglichen mit früheren Jahren fiel der Besuch äußerst dürftig aus, was bei Fahrern wie Verantwortlichen gleichermaßen die Alarmglocken schrillen ließ. "Vielleicht liegt es daran, dass wir gerade Weltmeister geworden sind und alle noch Fußball feiern", grübelte Nico Hülkenberg. Für Toto Wolff, der den Vergleich zu den gut besuchten Rennen in Spielberg und Silverstone zog, stand jedenfalls fest: "Wir müssen uns etwas überlegen."