Mehr als 120.000 Zuschauer könnten am Sonntag den Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring vor Ort mitverfolgen. Es wird jedoch beim Konjunktiv bleiben, da die Strecke in Baden-Württemberg bei weitem nicht ausverkauft vermelden wird. Trotz des Umstands, dass mit Nico Rosberg ein Deutscher die Weltmeisterschaft anführt und trotz starker Nachlässe bei den Ticketpreisen.

Für Toto Wolff war der Blick ins gähnend leere Motodrom während der Freitagstrainings besorgniserregend. "Das ist nicht befriedigend", erklärte der Mercedes-Motorsportchef. "Wenn man Hockenheim am Freitag mit den Freitagen in Silverstone und Österreich vergleicht, ist es eine andere Welt."

In der Tat waren sowohl in Spielberg als auch in Silverstone die Tribünen bereits bei den Trainings gut gefüllt und manch bösen Zungen behaupten sogar, dass die GP3-Rennen auf dem Red Bull Ring mehr Interesse erweckten, als der Formel-1-Grand-Prix in Hockenheim.

Ursachenforschung

In Spielberg waren die Tribünen voll, Foto: Red Bull/GEPA
In Spielberg waren die Tribünen voll, Foto: Red Bull/GEPA

Für Wolff geht es nun darum, Ursachenforschung zu betreiben, wenngleich er hofft, dass sich am Sonntag doch noch einige Kurzentschlossene in Hockenheim einfinden werden. "Wenn das Wochenende so weitergeht, müssen wir uns etwas überlegen", ist sich der Österreicher jedoch im Klaren, dass die Tendenz alarmierend ist.

Doch nicht nur vor Ort verlieren die Fans zusehends das Interesse an der Formel 1, auch die TV-Einschaltzahlen gehen markant zurück. RTL weist in der bisherigen Saison ein stattliches Minus von durchschnittlich einer Million Zusehern pro Rennen auf.