Niki Lauda ist mit der aktuellen Form der Fernsehberichterstattung über die Formel 1 unzufrieden. "Die großen TV-Stationen, egal wie sie heißen, übertragen immer noch im herkömmlichen Sinn. Sie zeigen einfach zwei Stunden lang Autorennen, genau wie früher. Nicht nur ich frage mich, ob das noch zeitgemäß ist", kritisierte der Österreicher, der selbst als Experte für RTL fungiert.

Früher war das Interesse der TV-Zuschauer an der Formel 1 größer, Foto: GEPA
Früher war das Interesse der TV-Zuschauer an der Formel 1 größer, Foto: GEPA

Lauda hielt fest, dass sich das Konsumverhalten der Zuschauer in den letzten Jahren markant verändert habe. "Ich sehe, dass die jungen Leute immer häufiger das machen, worauf sie spontan Lust haben. Die wollen mit dem Vater nicht zu Hause bleiben, wenn am Sonntagnachmittag draußen die Sonne scheint, nur um im Wohnzimmer zwei Stunden lang ein Formel-1-Rennen anzuschauen", erklärte er gegenüber der Welt.

Das große Problem sei, dass noch immer keine Alternative existiere, bemängelte der 65-Jährige. "Ich kann nicht einfach am Strand sitzen, und mir die Renn-Highlights auf meinem Smartphone anschauen. Das geht nicht", so Lauda. "Die Leute wollen heute spontan einen Überblick über das Geschehen haben und trotzdem das machen, was ihnen Spaß macht."

RTL erlebt in dieser Saison einen Rückgang von rund einer Million Zuschauer pro Grand Prix. Sportchef Manfred Loppe glaubt jedoch, dass es sich dabei lediglich um einen temporären Schwächeanfall handelt. "4,2 Millionen Zuschauer und 29,9 Prozent Marktanteil halte ich aber dennoch für respektabel", erklärte Loppe.