Der heimliche Gewinner der Regenlotterie im Qualifying zum Großbritannien GP ist ganz klar McLaren: Jenson Button stellte den zuletzt nicht konkurrenzfähigen MP4-29 auf die dritte Position, Teamkollege Kevin Magnussen kam auf Position fünf. Für Button ist dies ein ganz besonderes Ergebnis, schließlich ist er hinter den beiden Deutschen in der ersten Reihe bester Brite in der Startaufstellung - nicht viele hätten darauf wohl im Vorfeld getippt.

"Ihr könnt gar nicht glauben, wie glücklich ich bin!", bejubelte der Weltmeister von 2009 seinen Platz in der zweiten Reihe. "Nach den schwierigen 18 Monaten ist das ein Riesenergebnis, und das auch noch vor meinem Heimpublikum."

Jenson Button musste im Qualifying voll ans Limit, Foto: Sutton
Jenson Button musste im Qualifying voll ans Limit, Foto: Sutton

Unglaubliches Qualifying

Dabei sah es zwischenzeitlich sogar so aus, als müsse Button frühzeitig Feierabend machen, denn in Q1 war er bereits kurz vorm Ausscheiden. "Ich bin dort auf dem Option gefahren und bin bereits zwei Sekunden schneller als meine Bestzeit gewesen, da habe ich das Heck verloren. Ich dachte bereits, ich wäre ausgeschieden."

Doch der Regen in den letzten Minuten von Q1 rettete den 34-Jährigen zum Leidwesen der Williams- und Ferrari-Piloten. In Q3 gehörte Button dann zu den Piloten, die bis zum Ende pushten und den Vorteil im letzten Sektor, der im ersten Versuch verregnet war, komplett ausnutzten: "Nach dem Beinahe-Aus in Q1 dann so im Q3 zurückzukommen ist unglaublich", strahlte Button, der am Sonntag in seinen 256. GP starten wird.

Riesenfreude über Startplatz drei, Foto: Sutton
Riesenfreude über Startplatz drei, Foto: Sutton

Beinahe aufgegeben

Dabei wollte Button eigentlich gar nicht mehr zum letzten Run antreten, weil er aufgrund der regnerischen Bedingungen keine Chance sah, seine Zeit noch einmal zu verbessern. "Während meiner Outlap drehten selbst im vierten Gang die Räder durch und ich dachte, es sei vorbei", sagte Button. "Das Team meinte aber, dass ich sowieso nichts zu verlieren hätte und es einfach versuchen solle. Das war genau die richtige Entscheidung."

Für sein Top-Ergebnis musste Button hart pushen und ans Limit gehen - im Gegensatz zu Pole-Setter Nico Rosberg, der auf der Pressekonferenz nach dem Qualifying gesagt hatte, dass er nicht völlig an die Grenzen gehen musste.

"Bei uns war es genau das Gegenteil, wir mussten ein großes Risiko eingehen. In Kurve fünf hatte ich Übersteuern und musste das Auto voll an die Grenze bringen, um die Runde hinzubekommen. Ich wäre beinahe in der Mauer eingeschlagen, aber es hat sich gelohnt."