Wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu. Für Lotus versprachen die Startpositionen 14 und 16 in Österreich ohnehin nicht den großen Erfolg, am Ende sollte es genau dieses Ergebnis auch im Rennen werden - mit vielen Problemen und langen Gesichtern.

Schon vor dem Start war für Grosjean klar: Das wird heute nichts. Das Getriebe seines Lotus musste gewechselt werden, womit für den Franzosen nur der Start aus der Boxengasse blieb. Hinzu kamen Probleme mit den Bremsen, die auch vor Maldonados Auto nicht Halt machten. "Heute war kein einfacher Tag", erklärte ein geschaffter Grosjean nach 71 Runden. "Wir hatten verschiedenste Probleme während des Rennens, die noch zu unseren ohnehin bestendenden Performance-Schwierigkeiten hinzukamen - es war eine Herausforderung."

Von diesen Problemen konnte auch Maldonado ein Lied singen, der das Rennen als 14. beendete. "Unglücklicherweise hatten wir fast von Beginn des Rennens an Probleme mit den Bremsen, daher konnte ich nicht mit den Fahrern um mich herum kämpfen", ärgerte sich der Venezolaner. Damit der Schwierigkeiten aber nicht genug: Wie bereits in den letzten Rennen und auch in den Trainings in Spielberg fehlte es dem Lotus an Speed in langsameren Kurven. "In diesem Bereich verlieren wir eine Menge Zeit. Wir müssen daran arbeiten, damit wir näher an unsere gute Performance in den Highspeed-Kurven herankommen", forderte er.

Lotus liegt mit acht Punkten auf WM-Rang acht, Foto: Sutton
Lotus liegt mit acht Punkten auf WM-Rang acht, Foto: Sutton

Reifensorgen von Beginn an

Neben Getriebewechsel, fehlendem Speed in langsamen Kurven und Bremsproblemen kam für Grosjean auch noch Graining ins Spiel. Nach seinem Start aus der Boxengasse versuchte Lotus, strategisch gegen den Strom zu schwimmen und holte ihn bereits nach drei Runden an die Box, um von superweichen Reifen auf die weiche Mischung zu wechseln.

"Wir stoppten sehr früh, um auf die weichen Reifen zu gehen, aber unglücklicherweise bekamen wir schnell Graining, was den Rest des Rennens erschwerte", erklärte Grosjean, der in Runde 27 nochmals auf die härtere der beiden Mischungen wechselte.

Sicher ins Ziel kommen

Schnell war bei Lotus dank der zahlreichen Schwierigkeiten klar, dass der Weg in die Punkte ein weiteres Mal versperrt bleiben würde. Daher hieß es: Reifen und Bremsen schonen, Benzin sparen und sicher die Zielflagge erreichen. "Unglücklicherweise war das heute das bestmögliche Ergebnis, das von diesen Startpositionen aus zu erwarten war", gab Renault-Mann Simon Rebreyend ehrlich zu.

Nun soll in Silverstone der Aufschwung kommen - und Grosjean bleibt trotz lediglich acht Punkten in der Gesamtwertung und damit Rang 13 optimistisch. "Blickt man auf die Vergangenheit, hat das Team immer großartige Comebacks geschafft", sprach er sich selbst und Lotus Mut zu. Obwohl die Aufgabe diesmal deutlich härter ist, glaubt der Franzose fest daran, dass Lotus sich zurückkämpfen und irgendwann wieder vorne sein wird.