"30 Sekunden, nachdem im Radio gemeldet wurde, dass die Formel 1 wahrscheinlich an den Red Bull Ring kommt, haben schon die ersten Leute für eine Zimmerreservierung angerufen. Da war noch nicht mal sicher, dass die F1 wirklich zurückkehrt!" Noch immer ist die Besitzerin der kleinen Pension in Fohnsdorf unweit des Red Bull Ring baff, als sie Motorsport-Magazin.com ihre Geschichte erzählt. Die Königsklasse kehrt zurück nach Österreich! Es ist das Highlight des Jahres für unser Nachbarland. Die Ankündigung hat einen wahren Boom ausgelöst, die Vorfreude kennt keine Grenzen.

Grund genug für Motorsport-Magazin.com, den letzten Check zu machen: Ist der Red Bull Ring wirklich bereit fürs Comeback vom 20. bis 22. Juni? Wir waren bei der Generalprobe am vergangenen Wochenende vor Ort. Das ADAC GT Masters mit seinen Rahmenserien ADAC Formel Masters, ATS Formel 3 Cup und Co. markierte das letzte Event in der Steiermark, bevor Sebastian Vettel und Co. den Red Bull Ring erobern.

Gut gefüllte Tribünen beim ADAC GT Masters, Foto: ADAC GT Masters
Gut gefüllte Tribünen beim ADAC GT Masters, Foto: ADAC GT Masters

Ungebrochene Vorfreude

Die Stimmung? Perfekt! Bei bestem Wetter - gut 30 Grad und Sonne pur - tummelten sich die Fans am gesamten Wochenende im Fahrerlager. Vorgeschmack auf die großen Stars der Formel 1 - noch schnell ein bisschen Benzinluft schnuppern. So nah wie beim ADAC GT Masters kommen die Fans ihren F1-Favoriten natürlich nicht, also noch fix ein paar Autogramme und Schnappschüsse im offenen Fahrerlager einsammeln. Selten war es im GT-Fahrerlager so voll wie in Österreich.

Auffällig: So viele Red Bull-Shirts und Kappen wie am vergangenen Wochenende waren in den letzten Jahren nicht einmal an den Formel-1-Rennwochenenden rund um die Strecke zu sehen. Was dem Deutschen sein DFB-Trikot, ist dem Österreicher offenbar sein Red Bull-Fanshirt. Wir waren überrascht, wie sehr die österreichischen Fans auf Red Bull stehen. In Deutschland sieht das etwas anders aus; da wird gern mal kritisiert, dass Mercedes ja eigentlich in England beheimatet ist und zu wenig mit Deutschland zu tun hat.

ADAC Formel Masters am Red Bull Ring: Die F1-Stars von morgen?, Foto: ADAC Formel Masters
ADAC Formel Masters am Red Bull Ring: Die F1-Stars von morgen?, Foto: ADAC Formel Masters

Hut ab, Didi

Nicht so in der Steiermark, wo sich das Team von Besitzer Didi Mateschitz auf eine Menge Unterstützung von den Zuschauern freuen kann. Noch immer wirkt es ein klein wenig surreal, wie hoch die Identifikation mit einem Getränkehersteller sein kann. Hut ab, Didi.

Was der Herr Mateschitz macht, hat wirklich Hand und Fuß. Das wird schnell klar, wenn man sich am Red Bull Ring umschaut. Die neu gebaute Haupttribüne mit dem riesigen Media Center entlang der Start/Ziel-Geraden wirkt wie eine Art Raumschiff, das mitten in der idyllischen Steiermark gelandet ist. Ob das riesige Gebilde zum Flair der Naturstrecke passt, sei dabei jedem selbst überlassen.

Klar ist aber: Hier wird nichts dem Zufall überlassen. Wo andere Rennstrecken wegen Geldmangel und schlechter Organisation ständig im Verzug sind, wurde am Red Bull Ring rechtzeitig alles fertig. Die umgebauten Tribünen entlang des Kurses bieten ausreichend Platz - und zum Glück wurde der geniale Streckenverlauf nicht angetastet. Endlich wieder Kiesbett statt asphaltierter und langweiliger Auslaufzonen!

Kleine Burnout-Einstimmung auf die Formel 1, Foto: ADAC GT Masters
Kleine Burnout-Einstimmung auf die Formel 1, Foto: ADAC GT Masters

Der Boss kommt höchstpersönlich

Mateschitz war am Donnerstag sogar höchstpersönlich am Red Bull Ring, um alles zu inspizieren. Dabei wird ihm auch aufgefallen sein, dass die Red Bull Dosen an der Strecke im speziellen Spielberg-Design gehalten sind. Hier wird eben auf jedes kleine Detail geachtet, diesen Eindruck bekam man an jeder Ecke.

Wie Spielberg mit dem Fan-Ansturm am kommenden Wochenende zurecht kommt, ist aktuell noch ein kleines Geheimnis. Das ADAC GT Masters war gut besucht, reicht aber natürlich nicht an die Dimensionen der Königsklasse heran. Die 280.000 Tickets für den Österreich Grand Prix sollen innerhalb von 36 Stunden vergriffen gewesen sein - es wird also kuschelig in der Steiermark. Sollten die Verantwortlichen auch diese letzte Hürde in den Griff bekommen, steht einem Motorsport-Spektakel der Extraklasse nichts mehr im Wege. Motorsport-Magazin.com ist natürlich mittendrin.