Pastor, was denkst du über den anstehenden Österreich Grand Prix?
Pastor Maldonado: Ich kenne die Strecke, aber zum letzten Mal bin ich da wohl vor zehn Jahren gefahren. Dort mit einem F1-Auto an den Start zu gehen, ist neu für mich. Ich denke, dass der Kurs dem E22 ziemlich gut liegt. Es sieht aus, als ob die Strecke nicht allzu viel langsame Kurven hat. Das Setup und die Downforce sollten Barcelona ähneln, und das sollte uns helfen. Wir arbeiten hart daran, die Probleme aus Kanada in den Griff zu bekommen, um in Österreich unsere Ziele zu erreichen. Ich bin optimistisch, dass es in Österreich besser läuft als bei den vergangenen beiden Rennen.

Was war in Kanada gut, und was lief nicht so toll?
Pastor Maldonado: Das Beste war, dass wir einfach um Punkte kämpfen konnten. Die Strategie war ziemlich gut: Start auf den harten Reifen und nur ein Stopp. Zu Beginn war es mit dem Grip nicht einfach und dabei verloren wir einige Positionen. Das hatten wir schon erwartet, weil die anderen Fahrer die superweichen Reifen nutzten. Dann kam die Pace aber und ich war konkurrenzfähig. Wir waren von P17 gestartet und fuhren auf Platz acht, dann hatten wir aber ein Problem mit der Power Unit und mussten aufgeben. Ich weiß, dass wir schon vorher Ausfälle hatten, aber dieser hier war wirklich schwierig, weil wir uns verbessert hatten und ein gutes Ergebnis hätten erzielen können - obwohl wir von weit hinten gestartet waren.

Bei Maldonado lief es auch in Kanada nicht optimal, Foto: Sutton
Bei Maldonado lief es auch in Kanada nicht optimal, Foto: Sutton

Wie steht es nach diesen zwei harten Rennen um deine Moral?
Pastor Maldonado: Ich bin sehr motiviert. Ich denke, dass vor uns einige gute Wochenenden liegen, und es gibt ja noch eine ganze Menge Rennen. Der europäische Teil der Saison ist sehr wichtig für uns, also mit Vollgas voraus! Wir geben unser Bestes und ich bin sicher, dass wir bald in die Punkte fahren.

Fährst du gern Rennen in Europa?
Pastor Maldonado: Ich fahre überall gern Rennen! Ich fahre schon seit vielen Jahren in Europa, früher ja in den Nachwuchsserien. Ich würde auch gern in meiner Heimat Rennen fahren - aber als Rennfahrer willst du einfach nur fahren, egal wo. Ich würde sogar auf dem Mond fahren, wenn es dort eine Strecke gäbe!

Woran erinnerst du dich bei deinem letzten Rennen in Österreich?
Pastor Maldonado: Das war in der Formel Renault, und ich stand auf dem Podium. Ich glaube sogar, dass ich gewonnen habe, aber ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr genau erinnern. Das ist eine Strecke mit hohem Abtrieb. Die meisten Kurven sind ziemlich schnell, vor allem im zweiten Sektor. Das Rennfahren macht dort sehr viel Spaß und ich freue mich darauf, zurückzukehren.

Maldonado: Noch immer ohne WM-Punkte, Foto: Sutton
Maldonado: Noch immer ohne WM-Punkte, Foto: Sutton

Wie läuft es zwischen dem Team und dir?
Pastor Maldonado: Wir wissen alle, was zu tun ist. Und wir geben Vollgas. Klar, jeder kann man frustriert sein, aber unterm Strich wollen wir alle Erfolg haben. Deshalb bleiben wir positiv gestimmt. Man kann sehen, wie sehr wir uns mit der Pace des Autos verbessert haben. Wenn wir die Probleme mit der Zuverlässigkeit im Griff haben, kämpfen wir regelmäßig um Punkte. Wenn wir dort angelangt sind lautet das nächste Ziel, mehr Punkte und auch Podiumsplätze zu holen. Wir haben gesehen, dass auch Mercedes nicht perfekt und besiegbar ist. Selbst die hatten in Kanada Probleme mit der Zuverlässigkeit.

Hat sich deine Prognose angesichts des Saisonstarts verändert?
Pastor Maldonado: Nein, ich pushe weiter und es ist immer noch möglich, in diesem Jahr gute Ding zu erzielen. Das erste Drittel der Saison war eine Herausforderung - eine große Herausforderung - aber uns bleiben noch zwei Drittel des Jahres mit vielen Strecke, die unserem Auto liegen sollten. Du reist an jede Rennstrecke mit dem Ziel, das bestmögliche Wochenende zu haben und so viel Leistung wie möglich aus dem Auto und dir selbst herauszuholen. Daran ändert sich auch nichts, wenn das vergangene Wochenende im Auto nicht so gut war. Ich freue mich jetzt schon auf das 1. Training in Österreich.