Wie schon so oft versuchte es Force India auch in Montreal mit einer Ein-Stopp-Stragie und spielte im Kampf um den Sieg eine gewichtige Rolle. Insbesondere Sergio Perez wusste zu überzeugen und hätte es beinahe zum zweiten Mal in dieser Saison auf das Podium geschafft, bis er in der Schlussphase keine Chance mehr gegen die deutlich schnelleren Red Bull hatte und nach einer Kollision mit Felipe Massa letztlich in den Reifenstapeln landete.

"In der letzten Runde habe ich meine Position beim Anbremsen der ersten Kurve verteidigt, als ich plötzlich einen Schlag von hinten bekommen habe. Der Einschlag war heftig, aber ich bin okay", berichtet Perez über die Kollision mit Massa. Die Rennleitung sah die Situation allerdings ein wenig anders: Sie erkannte einen kleinen Schlenker von Perez und bestrafte den Mexikaner für das nächste Rennen in Österreich, wo er fünf Positionen weiter hinten starten muss.

Auf der perfekten Strategie unterwegs

Aber was hat Force India in Kanada so stark gemacht? "Wir hatten heute ein unglaubliches Rennen und die Ein-Stopp-Strategie hat perfekt funktioniert", so Perez. Neben der Strategie war es aber vor allem die Mercedes-Power im Heck, die Force India in eine so gute Position gebracht hat. Davon können vor allem Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel ein Lied singen, die das fast das ganze Rennen über hinter Perez und Hülkenberg hingen. "Ich hing erst hinter Hülkenberg fest, dann hinter Perez. Wir waren auf den Geraden einfach nicht schnell genug, da fehlt uns die Leistung", sagte Vettel unmittelbar nach dem Rennende.

Force India stoppte als einziges Team nur ein Mal, Foto: Sutton
Force India stoppte als einziges Team nur ein Mal, Foto: Sutton

Erst wenige Runden vor dem Ziel knackten die beiden Red Bulls den bis dahin fehlerfreien Perez. "Ich habe ein Problem mit der Elektronik bekommen, konnte das System für die letzten Runden aber zurücksetzen. Das Podium wäre möglich gewesen und ich bin sehr enttäuscht über die verlorenen Punkte", resümierte Perez.

Etwas zufriedener war Hülkenberg, auch wenn er nicht ganz so weit vorne angreifen konnte wie Perez. "Am Anfang hat uns das Safety-Car nicht geholfen, da die Fahrer auf den superweichen Reifen ihre Stints verlängern konnten", berichtet Hülkenberg, der von Startplatz elf mit den etwas härteren Pneus gestartet war. "Da ich auf einer anderen Strategie unterwegs war, hatte ich immer Druck von hinten. Das hat Spaß gemacht, war aber auch eine große Herausforderung." Besonders in der Schlussphase musste Hülkenberg mit allen Mitteln kämpfen, da seine Reifen immer mehr abbauten.

Als Sechster in der Gesamtwertung konnte Hülkenberg nach dem 70 Runden langen Rennen aber festhalten: "Für uns war es wohl die schnellste Strategie und es ist sehr positiv, dass wir die einzigen beiden Autos waren, die es nur mit einem Boxenstopp ins Ziel geschafft haben." Es wäre sicher nicht verwunderlich, wenn Force India im Laufe der Saison erneut auf diese Strategie setzen wird.