Es war ein unglaubliches Wochenende für Daniel Ricciardo. Nach Platz sechs im Qualifying zum Großen Preis von Kanada war der Australier etwas enttäuscht. Teamkollege Sebastian Vettel startete von Platz drei. Im Rennen sah es dann lange danach aus, als würde Ricciardo seine Podiums-Chancen hinter Sergio Perez verlieren.

Doch am Ende kam alles ganz anders. "Als wir gesehen haben, dass die beiden Mercedes Probleme bekommen haben und vor allem im letzten Sektor langsamer wurden, haben wir gesehen, dass wir eine Chance haben. Da haben wir angegriffen", so Red Bull Motorsportberater Dr. Helmut Marko.

Nachdem Lewis Hamilton seinen Boliden in der Box abstellen musste, lag Daniel Ricciardo auf Podiumskurs. Vor ihm lagen nur noch Sergio Perez und Nico Rosberg, wobei Rosberg mit technischen Problemen und einem einem Leistungsdefizit von 160 Pferdestärken kämpfen musste. "Das Rennen kam erst in den letzten 15 Runden in Schwung", so Ricciardo nach seinem Sieg.

Eine halbe Ewigkeit biss sich Ricciardo an Perez die Zähne aus, in Runde 66 gelang es ihm dann. "Ich hatte ein Problem an Perez vorbeizukommen, weil er auf der Geraden sehr schnell war. In Kurve eins habe ich dann einen schönen Move gemacht und bin vorbeigekommen."

Vier Runden zum Sieg

Vier Runden blieben dem Australier nun, um auch noch Rosberg zu überholen. Zwei Runden später gelang ihm das auf der langen Geraden vor Start/Ziel. "Ich hatte DRS und war in der richtigen Position. Dann bin ich an Nico vorbeigekommen."

Der Australier kann sein Glück kaum in Worte fassen. "Ich bin noch etwas geschockt. Das ist unglaublich!", freute sich der Red-Bull-Pilot über seinen ersten Karriereerfolg. Lob gibt es auch von der Konkurrenz. "Erst war es eine Show von Mercedes, dann ist Ricciardo mit einer Glanzleistung zum Sieg gefahren", sagt Niki Lauda.