Susie Wolff bekommt Gesellschaft: Am Samstag absolvierte die Schweizerin Simona De Silvestro ihre ersten Testkilometer in einem zwei Jahre alten Sauber C31. Sie spulte 112 Runden respektive 336 km auf der Ferrari Haus- und Hofteststrecke in Fiorano ab und konnte sich dabei an die Eigenheiten eines Formel-1-Boliden gewöhnen.

"Obwohl es etwas ganz Besonderes ist, ein Formel-1-Auto zu fahren, war ich am Vormittag nicht nervös", sagte De Silvestro. "Ich war mehr auf meine Arbeit konzentriert." Nach der Installationsrunde wurde ihr allerdings dann doch schlagartig bewusst, dass sie ihre erste Runde in einem F1-Boliden zurückgelegt hatte. "Das war etwas ganz Besonderes." Am meisten beeindruckten sie der immense Abtrieb des C31 sowie die Bremsen, aber auch die hohen G-Kräfte, die im Auto auf sie wirkten.

Das Programm begann mit Basis-Runs, auf denen sie das Auto, die Reifen und die Bremsen kennen lernen und das Limit finden sollte. Danach absolvierte die Schweizerin Short Runs mit neuen Reifen. "Wir konnten am Vormittag mehr abhaken, als wir geplant hatten", verriet Testingenieur Paul Russell. Am Nachmittag setzte sie das Programm mit kürzeren Runs fort.

Simona De Silvestro vor ihrem Debüt in Fiorano, Foto: Sauber
Simona De Silvestro vor ihrem Debüt in Fiorano, Foto: Sauber

"Wir nahmen auch ein paar Setupveränderungen vor und setzten gegen Ende des Tages einige neue Reifensätze ein", erklärte Russell. So sollte sie herausfinden, wie gut sie mit dem Auto attackieren kann. "Simona hat heute eine sehr ordentliche Leistung gezeigt. Es war sofort deutlich, dass sie eine erfahrene Pilotin ist", lobte der Ingenieur. "Es war ein guter Start für sie in einem Formel-1-Auto. Mehr konnten wir nicht verlangen."

Auch die frühere Indycar-Fahrerin zeigte sich mit ihrem Debüt in einem Formel-1-Auto zufrieden. "Ich konzentrierte mich vor allem darauf, die Reifen zu verstehen und das Beste aus ihnen herauszuholen", erklärte sie. "Ich lernte mit jeder Ausfahrt mehr über das Fahrverhalten. Ich kann fühlen, wo noch mehr Potential vorhanden ist."

Physisch fühlte sie sich nach den 112 Runden ebenfalls gut. "Das ist sicher ein Ergebnis meiner Vorbereitung in den vergangenen Monaten. Ich habe sehr hart trainiert und das hat sich ausgezahlt." Am Sonntag steigt sie noch einmal in Fiorano in den Sauber-Ferrari. "Ich kann es kaum erwarten", so De Silvestro. "Das Gefühl, ein Formel-1-Auto zu fahren ist einfach unglaublich!"