Vier Podestplätze in den letzten beiden Jahren - auf keiner anderen Strecke war Lotus so erfolgreich. Doch die Erwartungshaltung hat sich bei Lotus über den Winter schlagartig geändert. Statt um Podiumsplätze kämpft man in dieser Saison darum, das Auto überhaupt ins Ziel zu bringen.

Die Ziele für den Bahrain GP sind daher bescheiden. "Gute, zuverlässige Runden im Auto wären ein Ausgangspunkt. Das wird es uns erlauben, die Leistung des Autos zu verstehen und wo wir sie verbessern können. Es wird es mir außerdem erlauben, meinen Ingenieuren Feedback zu geben und die Herausforderungen, das aktuelle Auto zu fahren zu verstehen", sagte Pastor Maldonado, der zweimal in Folge ausfiel.

Mehr Kilometer, mehr Erfahrung

Romain Grosjean sieht die Situation bei Lotus ähnlich. "Um Fortschritte zu machen, brauchen wir mehr Tage wie letzten Samstag oder Sonntag, wo wir viel über das Auto lernen konnten. Es gibt ermunternde Anzeichen. Wir wissen, dass viel Arbeit vor uns liegt, aber wir wissen zumindest, in welchen Bereichen wir arbeiten müssen."

Da Bahrain zum ersten Mal als Nachtrennen gefahren wird, kommen andere Herausforderungen auf das Team zu als bei den letzten Rennen im Wüstenstaat. "Reifendrücke und Setup werden wir etwas anders angehen", erklärte Maldonado. "Ansonsten werden wir es wie jedes andere Rennen behandeln und natürlich haben wir Erfahrungen von den Nachtrennen in Singapur und Abu Dhabi."

Die exakten Bedingungen sind aber für alle Teams noch eine Wundertüte, wie Grosjean ausführte: "Auf der Strecke hatten wir bislang jedes Jahr hohe Temperaturen und viel Sonne, weshalb der Reifenabbau hoch war. Die Temperaturen sollten diesmal niedriger sein, wie müssen aber erst abwarten, wie sich das auf Grip und Reifenabbau auswirkt. Ich weiß nicht, ob es einen Einfluss auf die Resultate haben wird, dass wir nachts fahren."

Lotus: Bahrain Bilanz

Lotus war in den letzten Jahren in Bahrain sehr erfolgreich, Foto: Sutton
Lotus war in den letzten Jahren in Bahrain sehr erfolgreich, Foto: Sutton

Lotus in Bahrain: Im Wüstenstaat kam die Mannschaft aus Enstone bisher sehr gut zurecht. 2005 und 2006 siegte der spätere Weltmeister Fernando Alonso, seinerzeit noch im Renault, auf dem Bahrain International Circuit. Danach dauerte es allerdings einige Jahre bis die Lotus-Piloten auf das Podest zurückkehrten. Sowohl 2012 als auch 2013 standen Kimi Räikkönen und Romain Grosjean als Zweiter und Dritter auf dem Treppchen und mussten sich nur Sebastian Vettel geschlagen geben.

Romain Grosjean in Bahrain: Die Ausbeute des Franzosen auf dem Bahrain International Circuit kann sich mehr als nur sehen lassen. Zwei Mal trat Grosjean bislang in der Wüste an und ebenso oft durfte er sich über den dritten Platz freuen.

Pastor Maldonado in Bahrain: Gänzlich anders sieht Pastor Maldonados Bilanz aus. Der Venezolaner trat bislang ebenfalls zwei Mal in Bahrain an, mehr als das vorzeitig Rennende 2012 wegen eines Reifenschadens sowie der undankbare elfte Platz im Vorjahr sprangen dabei aber nicht heraus.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Die guten Ergebnisse der letzten Jahre wird es in Bahrain für Lotus diesmal nicht geben. Derartige Hoffnungen macht sich im Team aber auch niemand. Stattdessen haben die Jungs alle Hände voll zu tun, die Kiste irgendwie zum Laufen zu bringen und am Laufen zu halten. Das wird schwierig genug.(Michael Höller)