1. - S wie Startaufstellung

Schon wieder hat sich ein Red Bull zwischen das starke Mercedes-Duo gedrängelt. Diesmal spaltete Sebastian Vettel die Silberpfeil-Allianz an der Spitze. Lewis Hamilton dürfte das ziemlich egal sein, stattdessen stellte er einen weiteren Rekord in seiner F1-Karriere ein: Mit 33 Pole Positions hat er nun genauso viele wie der legendäre Jim Clark. Mit seiner Melbourne-Pole hatte Hamilton bereits Nigel Mansell übertrumpft. Noch einmal Startplatz 1, und Hamilton ist der erfolgreichste britische Qualifying-Pilot in der Geschichte der Königsklasse.

Auffällig in Sepang: Trotz der Regel-Umwälzung standen am Ende wieder die üblichen Verdächtigen vorn: Mercedes, Red Bull und Ferrari belegten die Top-6. McLaren kämpft sich langsam in Richtung Spitze zurück, Kevin Magnussen startet von Platz acht, Jenson Button wurde Zehnter. Einzige Überraschung: Mit Jean-Eric Vergne mischt erneut ein Toro Rosso unter den besten Zehn mit. Lotus bleibt die Enttäuschung der Saison: Romain Grosjean und Pastor Maldonado auf den Plätzen 16 und 17 weit abgeschlagen.

Gleiches Bild wie 2013: Top-Teams an der Spitze, Foto: Sutton
Gleiches Bild wie 2013: Top-Teams an der Spitze, Foto: Sutton

2. - S wie Strafe

Valtteri Bottas kam am Samstag eine zweifelhafte Ehre zuteil: Der Williams-Pilot ist der erste F1-Fahrer, der Punkte auf dem neuen Stafenkonto sammelte. Für sein Blockieren von Daniel Ricciardo im Q2 kassierte der Finne zwei Strafpunkte. Wenn er sich dieses Jahr noch 10 weitere Punkte einfängt, gibt es ein Rennen Sperre. "Ich dachte, es wäre in Ordnung, und es würde keine Strafen geben", hatte Bottas noch gehofft. Die Rennleitung sah das anders und brummte ihm eine 3-Platz-Strafe fürs Rennen auf - Startplatz 18 statt 15 dürfte allerdings zu verkraften sein.

Willkommen in Flensburg, Valtteri Bottas, Foto: Sutton
Willkommen in Flensburg, Valtteri Bottas, Foto: Sutton

3. - S wie Spinning Wheels

Die neuen Turbo-Autos hinterlassen sichtbare Spuren - auf dem Asphalt in Form von schwarzen Streifen. Wheelspin ist das neue Modewort in der Formel 1, denn an allen Ecken und Enden drehen die Räder durch. Das extrem hohe Drehmoment der V6-Motoren macht es möglich. Jenson Button klagte am Samstag: "Ich habe alles versucht. Unterschiedliche Linien, Linien mit mehr Grip, nicht schalten, später schalten, im höheren Gang fahren... es kommt immer wieder dasselbe dabei heraus: Wheelspin."

Selbst im fünften Gang sollen beim McLaren-Piloten auf der Geraden noch die Räder durchgedreht sein. "Das hatten wir nicht seit den Achtzigern", so Buttons Rückblick auf die 1.000 PS-Ära. Was beim Briten ziemlich horrormäßig klang, hörte sich bei Nico Rosberg viel harmloser an. "Es ist ein bisschen schwieriger, am Kurvenausgang Gas zu geben. Das ist aber auch der einzige Unterschied", so der Mercedes-Fahrer. Besonders bei nassen Bedingungen herrscht erhöhte Wheelspin-Gefahr - und damit werden schnell abbauende Reifen plötzlich wieder zum Thema.

Selbst Marussia hinterlässt Spuren in der Formel 1, Foto: Sutton
Selbst Marussia hinterlässt Spuren in der Formel 1, Foto: Sutton

4. - S wie Spät, später, Sepang

15 Minuten Verspätung. Was zunächst harmlos klang, eskalierte in einer 50-minütigen Verspätung des Qualifyings wegen des heftigen Regens. Wieder einmal stellt sich die Frage, ob es wirklich so geschickt ist, in Malaysia Zeittraining und Rennen erst am späten Nachmittag anzupfeifen. Gegen europäisch angenehme TV-Zeiten scheint allerdings kein Kraut gewachsen. Am Sonntag könnte es richtig knapp werden mit dem Zeitplan: Rennstart ist um 17:00 Uhr Ortszeit, die Sonne geht um 19:21 Uhr unter.

Wer erinnert sich noch an den Malaysia Grand Prix anno 2009? Kleine Auffrischung: Wegen Regens wurde das Rennen unterbrochen und konnte angesichts der rasch hereinbrechenden Dunkelheit nicht mehr fortgesetzt werden. Weil damals weniger als 75 Prozent der Renndistanz zurückgelegt wurden, gab es für Sieger Jenson Button und seine Kollegen nur die halben Punkte. Sollte sich das Debakel wiederholen, wäre es zumindest ausgleichende Gerechtigkeit für die doppelten Punkte beim Saisonfinale in Abu Dhabi.

Red Bull hat Jet Dryer - nur in klein, Foto: Red Bull
Red Bull hat Jet Dryer - nur in klein, Foto: Red Bull

5. - S wie Sonntagswetter

Überflutung im Fahrerlager - fast schon ein Klassiker in Sepang. Der monsunartig einsetzende Regen gehört zu Malaysia wie die Einsilbigkeit zu Kimi Räikkönen. Auch am Samstag erwischte es die Formel 1 wie aus dem Nichts und ließ jegliche Zeitpläne über die Planke gehen. Wie weggespült war das schöne Wetter aus den Trainings.

Red Bull kam der Regen allerdings gelegen, das Team hatte sich schon im Vorfeld des Qualifyings nasse Bedingungen gewünscht. Am Sonntag darf es gern wieder schütten, wenn es nach Helmut Marko geht: "Wenn es trocken ist, dann sehen wir Mercedes nur von hinten. Wir müssen hoffen, dass es regnet oder sehr heiß wird." Auch die Silberpfeile rechnen Vettel bei Regen bessere Chancen aus. "Im Nassen hat Sebastian auf jeden Fall eine Chance auf den Sieg", meinte Rosberg. Der Weltmeister darf hoffen: Für den Rennsonntag sind erneut schwere Regenfälle angesagt.

Hier singt keiner mehr im Regen..., Foto: Sutton
Hier singt keiner mehr im Regen..., Foto: Sutton

6. - S wie Seb im Glück

Da ist er wieder, der Vierfach-Weltmeister. Sebastian Vettel hat sich mit Startplatz 2 wie aus dem Nichts in den Kreis der Elite katapultiert. Galt bislang die Annahme, dass der Red Bull schnell ist, wenn denn der Motor mal nicht streikt, heißt es jetzt nur noch: Der RB10 ist schnell. Sinnbildlich für die Spontan-Rückkehr des Heppenheimers: Zwei Minuten vor dem Beginn des Qualifyings gab es plötzlich wieder Probleme mit der Power Unit seines Autos. Die Lösung: ein einfacher Neustart. Das hatte in Melbourne schon Daniel Ricciardo aus der Klemme geholfen. Manchmal ist die Formel 1 wohl doch nicht so kompliziert...

Im Regen macht Vettel die Konkurrenz nass, Foto: Red Bull
Im Regen macht Vettel die Konkurrenz nass, Foto: Red Bull

7. - S wie Spice Girl

Ein bisschen Boulevard zum Abschluss, quasi als Gute-Nacht-Geschichte in Sepang. Am Samstag drehte die britische Yellow Press am Rad - Wheelspin in der Presse quasi: Christian Horner hat eine neue Flamme, und es ist niemand Geringeres als Gari Halliwell! Den meisten wohl besser als Ginger Spice von den Spice Girls bekannt. Das Paar wurde Hand in Hand nahe Halliwells Heimat in London gesichtet und macht offenbar kein Geheimnis mehr aus der Beziehung, die schon länger laufen soll.

Man kennt sich: H&H beim Monaco Grand Prix 2011, Foto: Sutton
Man kennt sich: H&H beim Monaco Grand Prix 2011, Foto: Sutton