Bang. Für einen Moment von den Knöpfen am Lenkrad abgelenkt, viel Drehmoment, durchdrehende Hinterräder und schon verformt sich die Staubsaugernase des F14T an der Mauer. Was für Ästheten kein größeres Desaster und vielleicht sogar eine Verschönerung darstellen könnte, bescherte Kimi Räikkönen keinen glorreichen Abgang aus dem ersten Qualifying des Jahres.

Sein erster Auftritt als Ferrari-Einsatzfahrer an einem Rennwochenende verläuft in Melbourne alles andere als nach Plan. In allen drei Freien Trainings behinderten technische Probleme die Abstimmungsarbeit des Finnen. Im Qualifying war es dann der Verkehr, der ihm einen Strich durch die Rechnung machte, nicht der Unfall ausgangs Kurve drei.

"Es war mein Fehler, aber ich pushte schon nicht mehr, weil ich wusste, dass ich es nicht ins Q3 schaffen würde, da ich keine Runde mehr hätte fahren können", verrät Räikkönen, der am Ende des Umlaufs ohnehin an die Box gekommen wäre. "Auf jeder schnellen Runde hatte ich in jeder Kurve ein Auto vor mir", klagte Räikkönen, der so keine freie Runde bekam. "Ein McLaren fuhr sehr langsam in Kurve 5 und da waren noch andere Autos davor. Aber so ist das manchmal."

Schwieriges Rennen erwartet

Insgesamt kam der Regen Räikkönen entgegen. Ferrari machte im Vergleich zum trockenen Freitagstraining Fortschritte und war im Nassen schneller unterwegs. Der Finne hatte bei diesen Bedingungen mehr Gefühl für sein Auto. "Wir wissen, dass wir auf allen Gebieten noch viel zu tun haben, besonders bei der Abstimmung, aber wir sind auf dem richtigen Weg."

Im Vergleich zu Mercedes sieht Technikchef Pat Fry allerdings noch einiges an Aufholbedarf. "Sie haben die Form der Wintertests bestätigt", sagt Fry. "Unsere Startpositionen lassen ein schwieriges Rennen erwarten, besonders für Kimi und angesichts der vielen Unbekannten wie der Zuverlässigkeit und dem Benzinverbrauch."

Auch Räikkönen erwartet ein schwieriges Rennen. "Die Wettervorhersage ist unklar und zudem gibt es viele neue Regeln. Es lässt sich schwer vorhersagen, wie es laufen wird." Bei der Rennpace schätzt Fry einige Teams schneller als Ferrari ein. "Aber das erste Rennen des Jahres könnte einige Überraschungen bringen, hoffentlich zu unseren Gunsten."