Nico Rosbergs Testeinsätze sind mit dem dritten Tag in Bahrain beendet, am Sonntag greift Teamkollege Lewis Hamilton ins Lenkrad. Zeit, eine Bilanz aller Testfahrten zu ziehen. "Es waren sehr gute drei Tests, unter anderem weil die Standfestigkeit besser war als erwartet. Direkt von Anfang an konnten wir viele Runden drehen", bemerkte er. "Dadurch haben wir einiges lernen können, wo die Probleme am Auto sind."

Das Auto sei zu 100 Prozent neu, weshalb jede Kleinigkeit, wie etwa eine Korrosion, Probleme bereiten kann. "Es gibt so viele verschiedene Sachen, die passieren können. Deswegen ist es eine intensive Zeit." Das Bauchgefühl sei jedoch positiv und er sei optimistisch für die anstehende Saison. "Aber ich kann überhaupt nicht sagen, wo wir genau stehen. Ich glaube, es läuft gut momentan", meinte Rosberg.

Keine Revanche für Eier-Spruch

Häme und Spott für die strauchelnde Konkurrenz, die in der vergangenen Saison bisweilen mit derben Sprüchen provozierte (à la Sebastian Vettels Eier im Pool) gibt es bei Rosberg nicht. "Mit Sicherheit haben die momentan mehr Probleme als wir, aber auch wir haben Probleme. Ich stand den halben Tag", betonte er. Die Ursache: Der Motor musste gewechselt werden. Als ihn die Mechaniker der Nachtschicht anließen, traten seltsame Geräusche auf.

"Wir haben immer noch sehr viele Standfestigkeitsprobleme. Für alle wird das mega-hart sein, jetzt nochmal die Tage bis Melbourne zu nutzen und die letzten Sachen zu beheben. Es wird eng", unterstrich er. Er beschäftige sich allerdings nicht mit anderen Teams und Fahrern, sondern sei voll fokussiert auf seine Truppe. Gemeinsam hätten sie das Beste aus den Testtagen herausgeholt. "Das heißt nicht, dass wir super dastehen, sondern wir haben das Beste daraus gemacht. Jetzt müssen wir uns nochmal zusammensetzen und die Kleinigkeiten ausbessern. Und dann geht es schon los."

Auch wenn Rosberg von Kleinigkeiten spricht, verhehlt er nicht, dass auch Mercedes mit einigen größeren Baustellen zu kämpfen hat. Als Beispiel führt er wieder den verpassten Samstagvormittag an. "Das war auch ein größeres Problem und es ist noch ein weiter Weg. Es wir sehr, sehr schwer, in Melbourne ans Ende des Rennens zu kommen", prognostizierte er.

Optimal vorbereitet sei das Team definitiv noch nicht, das gelte jedoch für alle Teams, wie Fernando Alonso am Freitag ebenfalls betont hatte. "Es geht nur darum, dass wir besser vorbereitet sind als alle anderen. Das versuchen wir."

Erschwert wurde die Arbeit am Samstag durch starken Wind. "Es war sehr schwierig, etwas zu testen. Das hat man in der Boxengasse vielleicht gar nicht so gesehen, aber es war ein richtiger Sandsturm. Wenn man an eine Kurve kommt, wo der Sandsturm gerade war, dann ist das ganz anders als die Runde davor", berichtete er.