Hätte Kobayashi Anfang Januar irgendjemand gesagt, er würde am zweiten Tag der Bahrain-Testfahrten bestes Renault-Auto sein, hätte er vermutlich am Verstand desjenigen gezweifelt. Doch nach 66 Runden im Wüstenstaat landete der Japaner mit seinem Caterham auf dem sechsten Rang und war damit noch einen Platz vor Weltmeister Sebastian Vettel - für Kobayashi aber zweitranging.

Der Japaner kämpfte am Donnerstag zwar auch mit Telemetrie-Problemen und Schwierigkeiten mit dem Brake-by-wire-System, der wirklich schwarze Peter liegt in seinen Augen aber bei den ausbleibenden Renault-Verbesserungen. "Darauf warten wir vor allem, denn die gelieferte Power ist zu aggressiv, was während der Beschleunigung aus den Kurven sehr schwierig ist", erklärte der Japaner seine Probleme. Aus diesem Grund sind für Caterham besonders langsame Kurven ein Problem, denn niemand weiß, wie viel Grip vorhanden sein wird.

Dementsprechend zählen jetzt weder Platzierungen noch Zeiten. Es geht darum, die Renault Power Unit ans Arbeiten zu bekommen. Im Moment sei es kaum möglich, den neuen Boliden zu entwickeln, stattdessen konzentriert sich das Team darauf, Renault auf die Sprünge zu helfen. "Wir haben momentan das in der Hand und daher müssen wir ihnen helfen, gegen die anderen Motorenhersteller zu kämpfen", erklärte Kobayashi auf Nachfrage von Autosport.

Speziell in Sachen Pace sieht der Caterham-Mann klare Defizite im Vergleich zu den anderen Herstellern - allen voran Mercedes. Nun will der Japaner nach vorne blicken und hofft auf Besserung, allerdings tickt die Uhr bis Melbourne. "Wir werden sehen, was wir in dieser kurzen Zeit unternehmen können. Momentan sind wir definitiv recht spät dran."