Am zweiten Tag der Testfahrten in Bahrain durfte Nico Rosberg im Mercedes-Cockpit Platz nehmen. Der Deutsche belegte nach 85 Runden mit zwei Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Kevin Magnussen den vierten Platz, doch überschattet wurde sein Einsatz von technischen Problemen, von denen die Silberpfeile bisher im Gegensatz zu den meisten anderen Teams verschont geblieben waren. Gleich zwei Mal blieb Rosberg auf der Strecke stehen, was rote Flaggen zur Folge hatte.

Rosberg ist trotz Pannen zuversichtlich, Foto: Sutton
Rosberg ist trotz Pannen zuversichtlich, Foto: Sutton

"Unser Tag war verglichen mit den letzten Tagen etwas schwieriger, trotzdem ist es uns gelungen, viele Kilometer zu fahren", sagte Technikdirektor Paddy Lowe. "Wir arbeiten, damit wir die Probleme verstehen, die uns mehrmals beeinträchtigt haben. Genau deshalb gibt es die Testfahrten, weil sie uns eine gute Möglichkeit bieten, die Probleme zu lösen, bevor die Rennen beginnen."

Trotz der leichten Turbulenzen bilanzierte Rosberg seinen ersten Auftritt in der Wüste positiv. "Es gibt etwas mehr Probleme hier [als in Jerez], aber das ist ganz normal und das wollen wir auch", betonte er. "Wir wollen ja sehen, wo die Probleme am Auto sind." Schwierigkeiten seien definitiv vorhanden, was aber nicht unerwartet komme, denn es könne ja nicht alles von Anfang an perfekt laufen. "Je mehr Runden wir fahren, desto mehr Probleme finden wir und können sie beheben", führte Rosberg aus. Nachsatz: "Auf der Strecke stehen zu bleiben, ist nicht zwingend eine schlechte Sache."

Im Auto zuhause

Unter dem Strich sei Mercedes in puncto Zuverlässigkeit deutlich besser aufgestellt, als man in Stuttgart erwartet hatte, hielt Rosberg fest. "Wir haben gedacht, es wird noch schwieriger. In diesem Punkt können wir zufrieden sein, dass jeder im Team einen guten Job macht, damit wir viele Runden drehen können, um die Probleme auszusortieren." Was die Performance im Vergleich zur Konkurrenz betrifft, könne man jedoch noch keine Aussage treffen.

Während der erste Teil des Testtages ganz der Standfestigkeit gewidmet war, konnte Mercedes am Nachmittag bereits damit beginnen, am Setup zu arbeiten. "Wir haben mit dem Medium-Reifen experimentiert und fanden, dass er mit mehr Konstanz eine leichte Verbesserung gegenüber der harten Mischung darstellte", äußerte sich Lowe zum absolvierten Programm.

Rosberg konnten die technischen Schwierigkeiten die gute Laune jedenfalls nicht verderben. "Es war ein guter Tag für mich, weil ich mich im neuen Auto zum ersten Mal zuhause gefühlt habe. Das ist ein schönes Gefühl", sagte der 28-Jährige mit einem Lächeln im Gesicht. "Am Nachmittag habe ich die Balance hingekriegt und mich sehr wohl gefühlt. Ich weiß jetzt, wo alle Knöpfe sind und konnte zum ersten Mal richtig attackieren."