Mit einem Rekord-Vorsprung von 155 Punkten auf Fernando Alonso hat Sebastian Vettel die abgelaufene Formel-1-Saison ohne Zweifel dominiert. Doch wenn es nach Technik-Genie Adrian Newey geht, sah es zu Beginn der Saison gar nicht danach aus. Erst als Pirelli nach dem Reifen-Desaster von Silverstone zu den Pneus aus 2012 zurückkehren musste, konnte Vettel das Feld dominieren. "Immerhin war es die fünfte Saison mit dem gleichen Regelwerk, es gab also nicht sehr viel Spielraum für die Teams", sagt Newey im Gespräch mit Autosport.

Auch wenn Vettel schon mit seinem Sieg beim zweiten Saisonrennen in Malaysia die Führung in der Gesamtwertung übernehmen konnte, war es danach ein harter und enger Kampf. Nach seinem Ausfall in Silverstone lag er nur 21 Punkte vor Alonso, auch Kimi Räikkönen, Lewis Hamilton, Mark Webber und Nico Rosberg waren nach dem achten Saisonrennen durchaus noch in Schlagdistanz.

Von den letzten elf Saisonrennen gewann Vettel dann aber zehn Stück und machte so alles klar. "Wir haben einige kleinere Änderungen am Auto vorgenommen, Pirelli hat aber auch auf die alten Reifen aus 2012 zurückkehren müssen, die deutlich besser zu unserem Auto gepasst und uns in den Karten gespielt haben. Der Reifenwechsel hat uns sicher geholfen, vermutlich sogar mehr als den anderen Teams", so Newey.

Beschwerden anderer Teams unnötig

Die Performance-Vorteile konnte Red Bull vor allem in schnellen Kurven und unter voller Bremslast erzielen - also genau dort, wo die maximale Belastung auf den Reifen liegt. "Natürlich gab es bei dieser Sache auch viele politische Diskussionen und einige Teams, die lieber bei den 2013er-Reifen geblieben wären, da sie ihr Auto sehr klug genau darauf aufgebaut haben", gibt Newey zu. "Wir spielen dieses Spiel alle, aber wir wissen auch, dass es kompletter Mist ist, da niemand von uns wusste wie sich die neuen Reifen genau verhalten würden." Vor der Gestaltung der neuen Boliden hätte man die Reifen lediglich im Training des letzten Saisonrennens 2012 ausprobieren können. "Einige Teams hatten danach Glück, andere weniger. Wir waren die, bei denen es zunächst nicht so gepasst hat."