5. Richie Ginther (Honda RA272) - Mexiko GP 1965

Richie Ginther holte Hondas ersten GP-Sieg, Foto: Sutton
Richie Ginther holte Hondas ersten GP-Sieg, Foto: Sutton

Für den US-Amerikaner Richie Ginther und sein Honda-Werksteam war der Triumph beim Großen Preis von Mexiko in Mexiko City am 24. Oktober 1965 eine Premiere im doppelten Sinne, bedeutete er doch für beide den ersten Sieg in der Formel 1. Ginther sollte in seinem weiteren Karriereverlauf keinen weiteren F1-Erfolg mehr feiern, bei Honda kamen als Werksteam in der Königsklasse nur noch zwei Siege hinzu. Als Motorenhersteller konnten die Japaner in ihrer F1-Historie jedoch 72 Mal auf die oberste Stufe des Treppchens steigen. Beim ersten Mal führte Ginther alle 65 Rennrunden an.

Mit Jim Clark und Graham Hill fielen zwei große Gegner mit Motorenproblemen aus - ein Getriebedefekt bei Jackie Stewart nahm den nächsten gefährlichen Widersacher aus dem Rennen. Somit musste sich Ginther nur noch gegen den Brabham von Dan Gurney wehren - dies gelang ihm bei der Überfahrt des Zielstrichs mit knappen drei Sekunden Vorsprung. Stallkollege Ronnie Bucknum rundete das gute Honda-Teamresultat an jenem Herbsttag als Fünfter ab und holte seinerseits die ersten Punkte im Oberhaus des Motorsports.

4. Jenson Button (Honda RA106) - Ungarn GP 2006

Jenson Buttons erster Sieg in Ungarn, Foto: Sutton
Jenson Buttons erster Sieg in Ungarn, Foto: Sutton

Der bis dato letzte Sieg Hondas in der Formel 1 war einer der wohl überraschendsten des Sports. Button ging am 6. August 2006 lediglich von der 14. Startposition aus ins Rennen - Schuld war eine Zurückvückversetzung um zehn Startplätze, da der Brite zuvor seinen Motor wechseln musste, nachdem er sich eigentlich auf Rang vier qualifiziert hatte. Eine Glanzleistung des Honda-Piloten und die chaotischen Wetterverhältnisse auf dem Hungaroring spülten den damals 26-Jährigen im Verlauf der 70 Runden wieder nach vorne.

Bereits in den ersten Umläufen hatte Button im Regen einige Piloten überholt - nach zehn Runden fand er sich schon wieder hinter den Top-3 und damit auf der Position wieder, von der er das Rennen eigentlich hätte aufnehmen sollen. Nachdem im späteren Rennverlauf Kimi Räikkönen und Fernando Alonso ausfielen und Button kühlen Kopf bewahrte, war der Weg zum Sieg frei. Mit einer halben Minute Vorsprung auf Pedro de la Rosa sicherte sich der bereits als ewiges Talent verschriene spätere Weltmeister in seinem 113. Grand Prix doch noch seinen langersehnten ersten F1-Triumph.

3. Gerhard Berger (McLaren-Honda MP4/6) - Japan GP 1991

Honda-Party in Suzuka bei Bergers Sieg, Foto: Sutton
Honda-Party in Suzuka bei Bergers Sieg, Foto: Sutton

Vor dem vorletzten Grand Prix des Jahres war 1991 in Suzuka bereits alles für die große Honda-Party angerichtet. Die Vorzeichen vor dem Heimspiel standen gut für den dritten Titelgewinn Ayrton Sennas, der sich im Titelrennen gegen Nigel Mansell klar im Vorteil befand. Im Qualifying am Samstag setzte sich jedoch keiner der beiden Meisterschaftsaspiranten, sondern Sennas Teamkollege Gerhard Berger durch. Auch nach dem Rennstart blieben die Positionen zunächst unverändert, ehe Mansell sich nach zehn Runden hinter der führenden McLaren-Doppelspitze in Kurve eins ins Aus drehte - die Titelhoffnungen des Briten waren damit beendet und Senna, der mittlerweile die Führung von Berger übernommen hatte, alter und neuer Weltmeister.

Da die beiden Teamkollegen das Geschehen ganz vorne spielerisch dominierten, schenkte der Brasilianer seinem Freund als Dank für die Unterstützung über das ganze Jahr wenige Meter vor der Ziellinie den ersten Platz zurück. Berger durfte seinen ersten McLaren-Sieg feiern und verzückte damit die Honda-Chefetage in den Boxen, die sich über den fünften Fahrertitel in Folge und den sechsten bei den Konstrukteuren freute.

2. Nigel Mansell (Williams-Honda FW11B) - Mexiko GP 1987

Nigel Mansell triumphierte in Mexiko 1987, Foto: Sutton
Nigel Mansell triumphierte in Mexiko 1987, Foto: Sutton

Zwar hatte Williams-Honda die Konstrukteurs-WM schon 1986 geholt, damals aber den viel wichtigeren Fahrertitel knapp an Alain Prost verloren. Im Folgejahr wollte man es viel besser machen - und das gelang. Beim Großen Preis von Mexiko kam es am 18. Oktober zur großen Besonderheit: Williams-Honda sicherte sich das Championat und das gleich mit zwei Siegen an einem Tag. Doch der Reihe nach: Das Rennen auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez musste nach einem Unfall von Derek Warwick nach der Hälfte unterbrochen werden. Die Verantwortlichen entschieden daraufhin, die Resultate von Teil eins und Teil zwei zu kombinieren.

Auch wenn am Ende des Tages Nelson Piquet als Erster die Ziellinie überquerte, musste er den Tagessieg Williams-Stallkollege Nigel Mansell überlassen, der sich im ersten Heat mit einem größeren Vorsprung durchgesetzt hatte. Dem Team konnte letztendlich egal sein, wer von beiden die Nase vorne hatte - durch den Doppelsieg konnte in den beiden letzten Rennen nur noch ein Williams-Honda-Pilot Weltmeister werden und auch der Titel als Konstrukteurs-Champion war der britisch-japanischen Truppe zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zu nehmen.

1. Ayrton Senna (McLaren-Honda MP4/4) - Japan GP 1988

Der unvergessene Ayrton Senna siegte in Japan, Foto: Sutton
Der unvergessene Ayrton Senna siegte in Japan, Foto: Sutton

Am 30. Oktober 1988 passte für Honda einfach alles zusammen: Zum einen der Fakt, dass der von den Japanern geliebte Shootingstar Ayrton Senna seinen ersten WM-Titel holte, dann die Art und Weise, wie er sich in einem dramatischen Rennen durchsetzte und die Tatsache, dass all dies ausgerechnet beim Heimspiel auf der hauseigenen Strecke von Suzuka stattfand - mit einem bravourösen Doppelsieg, versteht sich. Quasi als Krönung der wohl dominantesten Saison, die die Formel 1 jemals von einem Team zu sehen bekam. Doch ehe die Champagnerkorken knallten, musste Senna einen Husarenritt auf sich nehmen: Beim Start von der Pole Position war dem Brasilianer der Motor abgestorben.

Innerhalb von nur 28 Runden raste er mit einer wilden Aufholjagd bei kniffeligen Mischbedingungen von Platz 14 wieder an die Spitze und brillierte dabei unter anderem mit Slicks auf der teilweise nassen Fahrbahn. Im Ziel hatte der neue Weltmeister 13 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Prost und mit seinem achten Saisonsieg auch gleich eine neue Bestmarke für die meisten Siege in einer Saison aufgestellt. Im Honda-Land Japan brachen anschließend alle Dämme...

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