Regelrevolutionen haben in der Vergangenheit viel bewegt. 1994 triumphierte Benetton dank des Verbots der elektronischen Fahrhilfen nach jahrelanger Williams-Dominanz. Mit beteiligt: Ross Brawn als Technikdirektor. 2009 wiederholte sich die Geschichte: Völlig neue Aerodynamik-Regeln machten das Brawn-Team zu Meister, da Ross Brawn mit dem revolutionären Doppeldiffusor eine Reglementlücke konsequent ausnutzte. Und er glaubt, dass die neuen Motorenregeln 2014 in Kombination mit den neuen Aero-Regularien an der Front des Fahrzeugs (Frontflügel auf 1,65m gekürzt, Nase muss tiefer gezogen werden) Raum für ähnliche Überraschungen lassen.

"Ich denke, das wird nächstes Jahr extrem", sagte der 59-Jährige gegenüber Autosport. "Regeländerungen von einem Ausmaß wie 2014 sind großartige Gelegenheiten und ich hoffe, dass wir sie nutzen werden." Zwar nimmt der Engländer mit Ende des Jahres seinen Hut, doch die Saison 2014 erstreckte sich weit in das Jahr 2013. Sollte er wieder einen Volltreffer gelandet haben, wird die neue Teamführung davon kommende Saison profitieren können.

"Wir haben mit Sicherheit ausreichend Ressourcen und Aufwand mobilisiert", gibt sich Brawn optimistisch. "Ich bin sehr zufrieden mit der Weise, wie wir das angegangen sind." Damit meint er vor allem die Ressourcenaufteilung für die Saisons 2013 und 2014. Anders als bei Honda 2008 konnte Brawn die Saison nicht abschreiben, um sich auf die neue zu konzentrieren, da Mercedes ein durchaus siegfähiges Auto hatte. Der zweite Platz in der Konstrukteurswertung war der Lohn. "Ich bin glücklich. Ich glaube, wir haben eine gute Balance hinbekommen."

So habe die Entwicklung des neuen Autos schon früh begonnen. "Das ist einer der Vorteile der Tatsache, dass wir Aldo [Costa] und Geoff [Willis] im Team haben. Geoff hat das 2014er-Projekt begonnen, dann ist Aldo zu Mitte dieser Saison eingestiegen. Bob [Bell] hat sich mehr auf das diesjährige Fahrzeug konzentriert, um dort den Fortschritt sicherzustellen." Er ist sich sicher, dass so kein Programm dem anderen zum Opfer gefallen ist. "Das [neue] Auto ist klar im Zeitplan. Es erreicht die meisten Ziele, die wir uns gesteckt haben. Wenn ich zurückblicke, bin ich nicht besorgt, dass wir zu wenig Ressourcen für 2014 aufgewendet hätten."