Etwas über eine Stunde nach dem Brasilien GP war es perfekt: Da unterschrieb Nico Hülkenberg endgültig bei Force India - bis Mitternacht hätte er ja auf jeden Fall noch einen Rückzieher machen können, im Laufe des Vormittags hatte sein Management wohl auch versucht, noch eine Fristverlängerung bis Dienstag zu erreichen, um vielleicht doch noch auf eine Chance auf einen Sauber-Verbleib zu hoffen.

Doch am Sonntagabend zerschlug sich die dann endgültig, wie Motorsport-Magazin.com weiß - weil das Sauber-Team Hülkenberg klarmachte, dass es in Hinwil für ihn keine Zukunft mehr gibt. Der Grund sind natürlich nicht die sportlichen Leistungen, sondern die anderen Probleme, die Hülkenberg und sein Management dem Team im Laufe des Jahres bereiteten. Der Abstecher zur Sitzprobe mit Lotus zusammen mit der Drohung, die letzten zwei Rennen dort zu fahren, wenn nicht sein Gehalt sofort bezahlt werde, war das endgültige Tüpfelchen auf dem i.

Hülkenberg kehrt zu Force India zurück, Foto: Sutton
Hülkenberg kehrt zu Force India zurück, Foto: Sutton

Zweiter Fahrer bei Force India wird mit einer Mitgift von angeblich 15 Millionen Euro der Mexikaner Sergio Perez, Adrian Sutil ist trotz unterschriebenem Vertrag erst mal raus, was ihm aber gar nicht so unrecht sein dürfte.

Denn jetzt ist der Weg frei zu Sauber, wo er ja eigentlich schon länger hin wollte, erstens einmal, um nach vielen Jahren bei Force India einen Tapetenwechsel zu bekommen, zweitens, weil bei Force India teamintern doch immer noch viel schief läuft... Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn und Sutils Freundin Jenny genehmigten sich am Abend im Fahrerlager jedenfalls schon mal ein kleines Gläschen Sekt...

Was dem Sutil-Sauber-Deal natürlich auf die Sprünge hilft: Die Schweizer sind auf dem besten Weg, die Ölmillionen von Pastor Maldonado zu bekommen. Der Venezolaner lässt jetzt schon recht offen durchblicken, dass er Sauber für das wesentlich seriösere Team als Lotus halte, dass er mit Monisha Kaltenborn gut auskomme, den Lotus-Bossen aber nicht mehr so richtig traue. Und Pastors Vater flüsterte am Mittag im Fahrerlager der Teamchefin ins Ohr: "Vielleicht schon morgen - ich habe gerade noch mal mit den PDVSA-Leuten gesprochen" - in einer Lautstärke, dass es auch die Umstehenden mitbekamen.