Der Schock saß tief. Nach noch nicht mal einer kompletten Saison bei McLaren ist der chromfarbene Traum für Sergio Perez ausgeträumt. Ausgerechnet vor seinem Quasi-Heimrennen in Austin, Texas gab der Mexikaner, wohl relativ trotzig, seinen Abschied von McLaren bekannt - bevor dies das Team selbst in die Hand nehmen konnte.

Somit steht fest: Perez startet 2014 nicht mehr für das Traditionsteam aus Woking. Aber für wen denn dann? "Es gibt momentan nicht viele Optionen", weiß Perez selbst. Ihm bleiben jetzt noch zwei Rennen in Austin und Interlagos, um sich für ein Cockpit zu empfehlen. "Aber nicht um jeden Preis. Nicht, um einfach nur dabei zu sein."

Der Mexikaner zieht durchaus eine Auszeit von der Königsklasse in Betracht, sollte er kein konkurrenzfähiges Cockpit finden. "Das ist möglich", verriet er in Austin. "Vielleicht verlasse ich die Formel 1 und suche mir für ein, zwei Jahre etwas anderes."

Die Alternativen sind dünn gesät. Zwar wurde Perez gerne als Paydriver angesehen, was ihm einige Türen im Mittelfeld öffnen würde, doch soll sein Sponsor zuletzt recht sparsam mit Zahlungen gewesen sein - was wohl McLaren dazu veranlasste, den Stecker zu ziehen. Verklausuliert bezeichnet Perez das so: "Ich sollte beim Team bleiben, aber in den vergangenen Wochen passierte irgendetwas und sie entschieden sich dagegen." Ohne Geld bleiben für ihn und jeden anderen Fahrer die Cockpits bei Lotus (mit Pastor Maldonado und Romain Grosjean ohnehin besetzt) und Sauber verschlossen.

In der Pressekonferenz in Austin wurden Perez und sein Landsmann Esteban Gutierrez zwar darauf angesprochen, wie es denn wäre, wenn sie gemeinsam als Teamkollegen starten würden - doch daraus dürfte wohl nichts werden. Zumindest ein Cockpit bei Sauber wird Nico Hülkenberg erhalten. Über jenes von Sergey Sirotkin wird noch diskutiert. Bislang galt es als sicher.

Somit bleibt für Perez nur noch Force India als Alternative, wobei dort Adrian Sutil und Paul di Resta gute Karten besitzen, auch 2014 gemeinsam an den Start zu gehen. Teamchef Vijay Mallya setzt gerne auf Kontinuität und bekannte Größen, erste recht wenn es sich dabei um gestandene Fahrer wie Sutil und di Resta handelt. Der Schotte ist zwar im Team nicht gerade besonders beliebt, aber keinesfalls schlechter anzusiedeln als Perez. Für den Mexikaner könnte also wirklich nur ein Platz auf der Ersatzbank übrig bleiben...