Nur noch wenige Tage und Sebastian Vettel krönt sich mit großer Sicherheit zum vierten Mal in Folge zum Weltmeister. Sollte sein einziger Rivale Fernando Alonso nicht mindestens Zweiter in Indien werden - ohne gleichzeitigen Vettel-Sieg -, ist der Titel erneut in Heppenheim gelandet. Dennoch sind nach wie vor einige Menschen der Meinung, Vettel profitiere nur von seinem Überflieger-Auto und sei kein verdienter Weltmeister. Nun kommt der Gegenschlag der Experten, wie Gerhard Berger.

Der Österreicher arbeitete zu Vettels Toro-Rosso-Zeiten mit dem Heppenheimer zusammen, zu Beginn war seine Meinung aber eine andere. "Ich habe Vettel immer hinter Alonso gesetzt", erklärte Berger sein Ranking bei APA. Mittlerweile sei Alonso in seinen Augen aber zu fokussiert auf sich selbst und werde dadurch instabil. "Während er mit sich selbst beschäftigt ist, holt Vettel einen Titel nach dem anderen. Ich denke, Vettel ist jetzt klar der beste Fahrer in der Formel 1."

Vettel viel stärker als Webber

Damit schlägt der Österreicher in die gleiche Kerbe wie Vettels Teamchef Christian Horner, der seinen Fahrer zu den besten der Geschichte zählt. "Für mich ist er nun auf Augenhöhe mit Juan Manuel Fangio, Jim Clark, Jackie Stewart, Ayrton Senna, Alain Prost und Michael Schumacher", gab es großes Lob vom Briten. Besonders deutlich würde die Stärke des bald vierfachen Weltmeisters im Vergleich zu Teamkollege Mark Webber.

"Bevor Vettel ins Team kam, galt er als zukünftiger Weltmeister", untermauerte Horner, der Webber bescheinigte, ein guter Fahrer zu sein. Die Fakten sprechen allerdings eine klare Sprache: Der Australier ist Fünfter in der WM und hat nicht einmal die Hälfte von Vettels Punkten auf dem Konto. Für Horner ein klarer Ausdruck der Stärke des Heppenheimers. "Wenn es nur eine Frage des Autos wäre, wären wir Erster und Zweiter in der Fahrer-Weltmeisterschaft, das sind wir aber nicht."

Menschen wollen Vettel fallen sehen

Für Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone ist der ungebrochene Erfolg von Vettel ein zweischneidiges Schwert. Zwar ist auch der Brite fest überzeugt, dass der Heppenheimer aktuell der beste Fahrer der Formel 1 ist, allerdings leiden die Einschaltquoten durch die Dominanz von Red Bull. "Die Leute beschweren sich, dass er alles gewinnt", erklärt Ecclestone Bloomberg. "Aber das Racing ist gut." Inzwischen hofft der F1-Boss auf das Roger Federer- oder Muhammad Ali-Syndrom. "Vettel ist der Beste und die Leute wollen dabei sein, wenn er geschlagen wird."