Batterien. Wir haben sie in Taschenlampen, Weckern und anderen Elektrogeräten. Gibt eine den Geist auf, gehen wir einfach zur Schublade und holen eine neue heraus. Diese Vorgehensweise würde sich im Moment sicher auch Sebastian Vettel bei seiner KERS-Batterie wünschen, schließlich kostete ihn der Defekt in Suzuka vermutlich die fünfte Japan-Pole in Folge - und vielleicht auch den Sieg im Rennen.

"Wir hatten bereits heute Morgen Probleme und haben extra das Training früher abgebrochen, um die Batterien zu tauschen. Das ist aber mehr Arbeit als man denkt und leider war das Problem im Qualifying schon wieder da", schilderte Vettel. "Daher haben wir irgendein Teil nicht getauscht, das das Problem verursacht hat."

Nun geht es auf Fehlersuche, denn fehlendes KERS könnte im Rennen ein harter Brocken werden. "Es würde das Leben in Sachen Überholen und Verteidigen nicht einfach machen", überlegte der dreifache Weltmeister. Bereits im Qualifying war für den Heppenheimer das Ausmaß deutlich, denn ein Ausfall von KERS bedeutet nicht nur fehlende Zusatzpower, sondern auch Probleme beim Bremsen. "Um KERS wieder aufzuladen, unterstützt uns das Auto beim Bremsen, das fällt natürlich weg", erklärte Vettel. Mit dem Verstellen der Bremsbalance könne das zwar etwas kompensiert werden, aber normal sei das Fahrgefühl nicht. Allerdings hatte der KERS-Ausfall für Vettel in Japan deutlich geringere Konsequenzen in Sachen Bremsen, als das auf anderen Strecken der Fall gewesen wäre. Lediglich für Kurve elf und die letzte Schikane wird stark abgebremst.

Durch das fehlende KERS und einen kleinen Fehler auf der finalen Runde heißt es nun Rang zwei. "Ich wäre natürlich lieber einen Platz weiter vorne gewesen, aber ich muss mich nicht vor lauter Frust eingraben", lachte der Deutsche. Nun bleibt die Frage, ob er am Sonntag aus eigener Kraft einen Platz weiter nach vorne kommt, denn sofort wurde bei dieser Konstellation die Frage nach möglicher Teamorder laut. "Unglücklicherweise - oder glücklicherweise - kommen diese Fragen immer am Ende einer Saison auf. Das Gute daran ist, dass es bedeutet, dass mindestens ein Auto in einer guten WM-Position ist", sagte Vettel, der von Teamorder in Suzuka nichts wissen wollte. Sowohl er als auch Mark Webber würden am Sonntag ihr Bestes geben und hart kämpfen. "Ich erwarte nichts Weiteres", sagte Vettel trocken.