Die Ursache für den tragischen Todesfall von Maria de Villota steht nach der Autopsie am Freitagabend fest: Es handelte sich um einen natürlichen Tod der 33-Jährigen. "Ich kann bestätigen, dass ihr Tod natürliche Ursachen hatte. Ihre Familie wurde informiert", sagte Doktor Joaqin Lucena Romero, Leiter des Instituts der zuständigen Rechtsmedizin.

Nach dem Bekanntwerden der Tragödie am Freitagmorgen waren die Umstände, die zum Ableben der früheren Formel-1-Testpilotin führten, zunächst unklar. Medien berichteten, dass in de Villotas Hotelzimmer im "Hotel Sevilla Congresus" nichts auf äußere Einflüsse hingedeutet hatte.

Maria de Villota nach ihrem Test-Unfall, Foto: Maria de Villota
Maria de Villota nach ihrem Test-Unfall, Foto: Maria de Villota

"Ich weiß bis jetzt nur, dass ihre persönliche Assistentin Arancha ins Zimmer kam und sie nicht aufwecken konnte", sagte Carlos Garcia, Präsident des Spanischen Motorsportverbandes. "Sie war bereits tot. Anscheinend war es ein natürlicher Tod, aber wir wissen nichts." Laut spanischen Behörden könnte es sich bei der Todesursache um einen Herzinfarkt gehandelt haben. De Villotas Beerdigung könnte noch an diesem Wochenende stattfinden.

Gegen 07:00 Uhr morgens sei de Villota in ihrem Hotelzimmer in Sevilla aufgefunden worden, hieß es aus Kreisen der Polizei. Laut Medienberichten habe die Spanierin selbst einen Notruf abgesetzt. Wiederbelebungsmaßnahmen der anwesenden Rettungskräfte hätten keine Wirkung gezeigt. Kurze Zeit später hatte de Villotas Familie den Tod über ihre Facebook-Seite offiziell bestätigt.

Als die Nachrichten im Fahrerlager von Suzuka, wo an diesem Wochenende das fünftletzte Rennen der Saison stattfindet, die Runde machten, war die Bestürzung groß. Unzählige Fahrer und Offizielle bekundeten ihr Beileid. Es wird erwartet, dass einige Piloten am Wochenende Trauerflor tragen.

Spanien GP 2013: Rückkehr ins Fahrerlager, Foto: Sutton
Spanien GP 2013: Rückkehr ins Fahrerlager, Foto: Sutton

De Villota hatte sich in Sevilla aufgehalten, um am Freitag bei einer Konferenz unter dem Namen "What really matters" (Was wirklich zählt) teilzunehmen, die infolge der tragischen Nachricht abgesagt wurde. Am kommenden Montag soll ihre Biographie namens "Life is a gift" (Das Leben ist ein Geschenk) erscheinen.

De Villota hatte im Jahr 2012 einen schweren Unfall bei Testfahrten für Marussia erlitten. Mit einem Formel-1-Auto des Teams war sie auf dem Flugplatz im englischen Duxford unter die Laderampe eines umstehenden LKWs geraten. Dabei hatte sich die Spanierin schwere Kopfverletzungen zugezogen und musste zahlreiche Operationen über sich ergehen lassen. Dabei verlor sie ihr rechtes Auge und musste später sowohl auf ihren Geruchs- als auch Geschmackssinn verzichten. Dieses Jahr war sie wieder an die Öffentlichkeit getreten und hatte das Formel-1-Rennen in Spanien besucht. Zuletzt hatte sich de Villota in einer FIA-Kommission für Frauen im Motorsport stark gemacht.