Romain Grosjean landete im Qualifying zum Großen Preis von Korea eigentlich auf dem vierten Platz, doch weil Mark Webber wegen seiner dritten Verwarnung um zehn Plätze strafversetzt wird, rückt der Franzose einen Platz nach vorne. Doch nicht nur das: "Natürlich ist das ein Vorteil für uns weil es auch bedeutet, dass wir von der sauberen Seite starten", freute er sich. Gerade auf dem Korean International Circuit, der abgesehen von der Formel 1 kaum befahren wird, könnte das ein entscheidender Vorteil sein.

Doch der Lotus-Pilot ließ keinen Zweifel daran, dass er den dritten Startplatz gerne rein sportlich eingefahren hätte. "Einen Platz zu gewinnen, nur weil ein anderer Fahrer bestraft wird, ist nicht die Art und Weise, wie man nach vorne kommen will. Aber ich musste auch schon so eine Situation meistern und es ist Teil des Sports. Regeln sind Regeln."

Dass es für den frischgebackenen Vater nicht für noch mehr reichte, ist für ihn kein Problem, das Soll wurde erfüllt. "Unser Ziel war es, heute mit den Mercedes zu kämpfen. Und das ist exakt das, wo wir waren. Es war klar, dass die Red Bulls wieder schnell sein werden, also ist es schon nicht allzu schlecht, dass wir von den Zeiten her ziemlich nah dran sind." Mit Nico Rosberg konnte Grosjean sogar einen Silberpfeil hinter sich lassen, die Top-Drei des Samstags sind also mit Red Bull, Mercedes und Lotus bunt durcheinandergewürfelt.

Im Rennen könnte es für Lotus sogar noch ein bisschen nach vorne gehen, wie auch der Franzose weiß. "Morgen wird es interessant, welche Rolle der Reifenverschleiß spielen wird. Aber unsere Renn-Pace sah gestern stark aus, also visieren wir schon ein gutes Ergebnis an." Kimi Räikkönen zeigte im zweiten Freien Training den besten Longrun, war sogar schneller als beide Red Bulls. Auch Grosjeans Zeiten waren vielversprechend - immer mit einer großen Unbekannten: Der Spritmenge.