Wie nach beinahe jedem Qualifying ist Fernando Alonso auch in Korea überzeugt, dass er das Maximum aus seinem Ferrari geholt hat. Umso frustrierender, dass es erneut nur Rang sechs ist. Durch die Strafversetzung von Mark Webber rutscht der Spanier noch einen Rang nach vorne, viel mehr hatte er sich ohnehin nicht ausgerechnet. "Wir waren in allen drei Trainings Sechster oder Siebter. Man muss realistisch bleiben und sagen, dass dieses Ergebnis für uns in Ordnung ist", blickte Alonso den Tatsachen ins Auge. "An diesem Wochenende sind wir nicht besonders stark."

Wie immer hofft der Ferrari-Mann, dass nach einem harten und leistungsmäßig unterlegenen Samstag, ein umso besserer Sonntag folgt. "Wir wollen morgen das Maximum herausholen und Punkte mitnehmen", gab der Spanier klar die Marschrichtung vor. Am besten soll erneut ein grandioser Start wie in Singapur gelingen, der Alonso sofort auf Podestkurs bringt. "Die Gerade zur ersten Kurve ist hier recht kurz und ich denke, wir sollten uns eher auf die Kurven zwei, drei und vier konzentrieren", gab er einen kleinen Einblick in seine Taktik.

Vielleicht kommt aber auch alles anders und der Himmel öffnet über Yeongam seine Schleusen. "Wir brauchen im Trockenen ein perfektes Rennen. Wenn es regnet, sieht die Sache wieder ganz anders aus - entweder es wird total verfahren oder sehr gut für uns", wollte sich Alonso nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

Im Trockenen sieht der Spanier aber wenig Chancen, gegen die Red Bulls und Lewis Hamilton einen Stich zu setzen und seinen zweiten Sieg nach 2010 in Korea zu feiern. "Bei unserer gestrige Rennpace sahen wir einige Probleme, daher bin ich weniger optimistisch, bezogen auf den Sieg oder das Podest", zeigte Alonso wenig Hoffnung auf ein Top-Ergebnis. "Es gibt im Rennen immer ein bisschen Action, daher werden wir sehen, was wir ausrichten können, aber wir wissen, dass wir auch morgen zu kämpfen haben."

Zum letzten Mal stand der Spanier bei seinem Heim-Grand-Prix in Barcelona auf dem obersten Podest - seit 146 Tagen wartet er nun schon auf seinen dritten Saisonsieg. "Ich vermisse das jeden Sonntag, aber damit muss ich nun einmal leben", erklärte Alonso mit etwas Frust in der Stimme.

Obwohl der F138 nicht die erhoffte Rote Göttin ist und deutliche Schwächen aufweist, wollte der zweifache Weltmeister auch die Stärken seines Boliden nicht vergessen. "Uns fehlt immer eine halbe Sekunde und dennoch kämpfen wir noch um die WM. Wir trumpfen immer am Sonntag auf und holen gute Punkte."