Nein, die Geschichte um Mark Webbers Taxifahrt auf Fernando Alonsos Auto hat immer noch kein Ende gefunden. Nach dem Vorwurf der FIA, Webber hätte die Befehle der Streckenposten ignoriert, hatte dieser mit einigen Twitter-Postings gekontert. Doch nicht nur der Vorwürfe an sich erwehrte sich der Australier - mit einigen bearbeiteten Fotos wollten er und Alonso auch zum Ausdruck bringen, wie lächerlich die Gegenmaßnahmen der FIA ihrer Meinung nach sind. Nun folgte die nächste Episode der Kontroverse.

Inzwischen stellte sich heraus, dass es sich um eine Fälschung handelt, Foto: GPD via Twitter
Inzwischen stellte sich heraus, dass es sich um eine Fälschung handelt, Foto: GPD via Twitter

Wie die Bild-Zeitung berichtet, schickte die Scuderia Ferrari Mark Webber nach dessen Mitfahrt eine Rechnung über 25.000 US-Dollar - inklusive Nachtzuschlag. Mit Trinkgeld beläuft sich der genannte Betrag gar auf 27.500 Dollar (rund 20.300 Euro). Inzwischen wurde jedoch bekannt, dass es sich bei dem Dokument um eine Fotomontage handelt, die von einem Blogger verbreitet wurde und nicht in Zusammenhang mit Ferrari steht. "Manche Leute glauben heute, dass Schweine fliegen können, besonders in Deutschland", lautete die offizielle Reaktion Ferraris, die man über Twitter verlauten ließ. Den Humor scheint man bei den Roten aus Maranello trotz der schlechten WM-Chancen nicht verloren zu haben.

Weniger lustig sieht jedoch Ex-Ferrari-Pilot Niki Lauda die Aktion. "Ich finde die Strafe gerechtfertigt", verriet er der Tageszeitung Österreich, "weil die Aktion gegen die Regeln verstößt, verdammt gefährlich ist und weil sie schon immer mit einer Verwarnung bestraft wurde." Auch für die Twitter-Postings des Australiers hat er offenbar kein Verständnis.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin meint: Echt oder nicht: Natürlich ist es lustig, den über Twitter ausgetragenen Gefechten zwischen der FIA auf der einen Seite und Mark Webber sowie Fernando Alonso auf der anderen Seite zu folgen. Wem haben die geposteten Fotos nicht zumindest für ein paar Sekunden ein Lächeln ins Gesicht gezaubert? Wer hat sich nicht zumindest insgeheim darüber gefreut, dass es noch jemanden gibt in der Formel 1, der es wagt, der FIA zu widersprechen und der Formel 1 damit zumindest einen Hauch der heutigen Sterilität zu nehmen? Doch sollte man auf keinen Fall vergessen, dass die Vorgangsweise der FIA in diesem Fall mehr als nur gerechtfertigt ist. Jahrzehntelang waren es die Piloten, die mehr Sicherheit forderten, weil Jahr für Jahr mehrere Fahrer ihr Leben lassen mussten bei der Ausübung ihres Sports. Wäre es nicht angebracht, der FIA heute als Fahrer - wenn schon keine Dankbarkeit - dann zumindest Verständnis entgegenzubringen; jetzt wo sie eigentlich auf ihrer Seite steht und an vorderster Front um die Sicherheit auf den Rennstrecken dieser Welt kämpft? Ich denke schon. (Thomas Draschbacher)