Bis auf die erste Trainingsbestzeit sicherte sich Sebastian Vettel in Singapur alle Bestwerte, die an einem Wochenende zu holen sind. Das Rennen gewann er trotz einer langen Safety-Car-Phase mit mehr als 30 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Fernando Alonso. Bereits der Sechstplatzierte hatte mehr als eine Minute Rückstand auf den Spitzenreiter.

Gerhard Berger kann vor dieser Dominanz nur den Hut ziehen. "Es ist eine unglaubliche Performance des Teams und von Sebastian, dass es auf allen Kursen funktioniert. Die Resultate sind dementsprechend. Normalerweise werden wir schon bald den vierten Weltmeistertitel von Sebastian Vettel feiern", stellte er fest. "Sebastian sucht kein Duell mehr mit einem Fahrer aus dem Feld. Der will die Rekorde von Michael Schumacher brechen. In diese Richtung ist er unterwegs. Ich glaube, dass er es schaffen wird."

In dieser Saison wird seiner Meinung nach also keiner Vettel stoppen können, doch in der nächsten Saison wird vom neuen Ferrari-Gespann aus Alonso und Kimi Räikkönen Großes erwartet. Berger befürwortet die Entscheidung der Scuderia, zwei Weltmeister in einem Team zusammenzuführen, auch wenn einer von ihnen sich seit Jahren eine Vormachtstellung erarbeitet hat. "Es muss das Ziel eines Teammanagements sein, zwei Alphatiere und Spitzenfahrer im Team zu haben. Ferrari macht genau das ab nächstem Jahr. Es ist ein totaler Schwachsinn, nicht beide Fahrer zu nützen", erklärte er bei Servus TV.

Zudem hält Berger große Stücke auf den Iceman, der in Singapur trotz Rückenbeschwerden von Startplatz 13 aufs Podest fuhr. "Er ist einer der interessantesten Piloten für die Sponsoren. Er kann sowohl mit Fans als auch mit Renn-Ingenieuren und ist insgesamt vielleicht der attraktivste Fahrer in der Formel 1." Nichtsdestotrotz kann er Red Bulls Entscheidung gegen Räikkönen und für Daniel Ricciardo als Nachfolger für Mark Webber nachvollziehen. "Natürlich kann man auch in die Zukunft investieren, so wie Red Bull ab nächstem Jahr mit Ricciardo."