Felipe Massa hat es dieser Tage nicht leicht. Der Brasilianer lässt schon seit geraumer Zeit gute Ergebnisse vermissen, was dazu führt, dass ganz offen über seine Zukunft diskutiert wird, denn bei Ferrari soll ja bekanntlich Kimi Räikkönen ante portas stehen. Da kommt ein starker vierter Platz wie in Monza natürlich gerade recht, zumal sich Massa wieder einmal als perfekter Teamplayer erwies und Fernando Alonso anstandslos passieren ließ.

"Das Rennen war sehr gut", sagte der Brasilianer, der einen starken Start hinlegte und zwei Autos überholen konnte. "Die Pace war okay, aber dann stellte der Boxenstopp das größte Problem des Rennens da", klagte er. In der Tat, Massa verlor mit seiner Strategie wichtige Sekunden, weshalb Mark Webber, der früher gestoppt hatte, kampflos vorbeigehen und sich den letzten Platz auf dem Podium sichern konnte. "Das war der einzige Negativpunkt des Rennens", so der Brasilianer. "Wenn man mit einem anderen Auto kämpft, ist es normalerweise besser, früher zu stoppen, aber wir haben diesbezüglich nicht gut genug gearbeitet", kritisierte Massa. "Er konnte früher stoppen."

Insgesamt war der Ferrari-Pilot mit einer Performance aber mehr als nur zufrieden. "Was das Fahren angeht, habe ich alles großartig gemacht. Ich war vielleicht nicht schnell genug, um das das Rennen zu gewinnen, denn Red Bull war noch etwas schneller", richtete er den Blick auf die überlegene Gegnerschaft. "Sie waren im Qualifying aber viel schneller, die Pace im Rennen war näher dran."

Mit dieser ordentlichen Vorstellung hofft Massa, bei den Ferrari-Bossen Eindruck gemacht zu haben - aber nicht nur bei ihnen. "Wir sprechen noch immer darüber", nahm er auf seine Vertragssituation Bezug. "Dieses Rennen war für alles sehr wichtig. Nicht nur für den Vertrag mit Ferrari, sondern auch, um den anderen Teams zu zeigen, was ich leisten kann. Jeder kennt mein Talent."

Dennoch kam der 32-Jährige nicht umhin zu betonen, dass sich seine Zukunft nicht nur an einem Wochenende entscheiden werde. "Ich gebe immer 100 Prozent", hielt er fest. "Sie wissen, was ich kann. Kennen mich. Wissen, was ich für das Team geleistet habe. Es gibt neue Regeln nächstes Jahr, alle beginnen bei null. Ich denke nicht, dass dieses Rennen das wichtigste für die Entscheidung sein wird."

Redaktionskommentar:

Motorsport-Magazin.com meint - Ein Abschied von Felipe Massa bei Ferrari deutet sich immer mehr an. Auch der Brasilianer scheint sich bereits nach anderen Möglichkeiten umzusehen, was seine Antwort 'den anderen Teams zu zeigen, was ich leisten kann' untermauert. Zudem stand für Massa bis dato ein Wechsel zu einem kleinen Team außer Frage. Das hat sich zwar nicht geändert, allerdings seine Definition von 'kleinem Team', denn Sauber oder Force India zählt Massa nicht mehr zu 'klein'. Wie passend, dass zumindest ein Team noch einen erfahrenen Piloten sucht.(Kerstin Hasenbichler)